Internet gratis
Mit der Stärkung des Internets geht Bolivien in die Bildungsoffensive. Der Ausbau des landesweiten Internetzugangs und die Installation von Wi-Fi-Technologie auf öffentlichen Plätzen, Parks, Bildungseinrichtungen und in Universitäten wurde zur »nationalen Priorität« erklärt. Ende vergangener Woche verabschiedete die Abgeordnetenkammer dafür Gesetz Nr. 0071, berichtet der Radiosender Erbol.
Ingrid Zabala, Vorsitzende der Haushaltskommission im Unterhaus erklärte, dass in einem nächsten Schritt die Regierungen in den Departamentos und Kommunen Verträge unterzeichnen werden, um den Drahtlos-Internetzugang in ihren Gebietsverwaltungen zu gewährleisten. Bezahlt werden müssen Anschaffungen, Baumaßnahmen und Personal aus den vorhandenen Budgets, so Zabala. An Geld dürfte es jedoch nicht fehlen, nachdem das Budget der Departamentos und Kommunen wegen der staatlichen Mehreinnahmen aus dem Gas- und ölgeschäft in den letzten Jahren nicht ausgeschöpft wurde.
Die staatliche Transport- und Telekommunikationsbehörde (ATT) und die 2008 verstaatlichte Telekommunikationsfirma (ENTEL) soll laut Gesetz für das Vorhaben ermäßigte Internettarife sowie technische und logistische Unterstützung anbieten. Laut der UN-Behörde für Informations- und Kommunikationstechnik (ITU) wächst die Zahl der Internetuser beständig. Hatten 2000 nur 1,4 Prozent Zugang zum WWW, so waren es 2008 schon jeder zehnte Bolivianer. Einen eigenen PC mit Internetanschluss haben jedoch nur 0,5 Prozent aller neun Millionen Bolivianer. (bb)