Internationale Reaktionen auf den Waffenstillstand mit Farc
Die Nachricht des endgültigen Waffenstillstands in Kolumbien hat sowohl auf dem amerikanischen Kontinent als auch in Europa überwiegend positive Reaktionen hervorgerufen. Zahlreiche lateinamerikanische Staatspräsidenten gratulierten dem amtierenden kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos zu dem Verhandlungserfolg. Die Regierungschefs von Chile, Venezuela und Bolivien werden anwesend sein, wenn am Donnerstag, 23. Juni 2016, das Ende des offenen Krieges besiegelt werden soll.
Herausragende Bedeutung für Lateinamerika
Auch der Generalsekretär der Vereinigung Amerikanischer Staaten (OAS) drückte seine Freude über Twitter aus: "SiALaPaz! Wir feiern und unterstützen das historische Abkommen von Juan Manuel Santos des beidseitigen und definitiven Waffenstillstands." Der Staatssekretär der USA, John Kirby, hieß das Abkommen ebenfalls willkommen und sagte weiterhin die Unterstützung seiner Regierung auf dem Weg zu einem finalen Frieden zu. Das spanische Außenministerium hob in einer Mitteilung die Bedeutung der Niederlegung der Waffen für die internationale Staatenwelt hervor: "Dieses Abkommen ist ein großer Schritt in Richtung eines stabilen und andauernden Friedens und ein wunderbare Nachricht für Lateinamerika und für die gesamte internationale Staatengemeinschaft."
Der ehemalige Präsident Kolumbiens und einer der größten Kritiker der Friedensverhandlungen zwischen den Rebellen der FARC und der derzeitigen Regierung, Alvaro Uribe, hat sich bisher mit seiner Meinung zurückgehalten. Er werde sich erst dazu äußern, wenn die Details des Abkommens bekannt würden, gab der Politiker gegenüber der Presse an. Grundsätzlich äußerte Uribe sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch dazu, dass die FARC-Kämpfer tatsächlich ihre Waffen niederlegen würden. Juan Manuel Santos bekräftigte bei der Bekanntgabe des Waffenstillstands noch einmal, dass er fest davon überzeugt ist, dass dies geschehen werde.
Positive Wirtschaftliche Auswirkungen
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) geht davon aus, dass das Ende der Waffengewalt in Kolumbien sich positiv auf die Wirtschaft und die soziale Entwicklung auswirken wird. Bisher gehöre Kolumbien zu den 22 Ländern der Welt, die am meisten Geld für die innere Sicherheit ausgeben. Der Waffenstillstand sorge dafür, dass ein Teil des Bruttoinlandsproduktes nun in die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen fließen kann, die seit Jahrzehnten benachteiligt sind. Außerdem würde eine anhaltende politische Stabilität die Staatseinnahmen aus dem Tourismus sowie durch ausländische Investitionen bedeutend erhöhen. (aj)
Foto: üü,CC BY-ND 2.0.
Über Facebook bewirbt Präsident Juan Manuel Santos den Waffenstillstand mit der Guerillagruppe Farc in Videos: