Inhaftierte Mapuche erneut im Hungerstreik
Vier in Lebu in Haft verbliebene Mapuche haben am 15. März einen unbefristeten Hungerstreik begonnen. José Huenuche Reimán, Héctor Llaitul Carrillanca, Jonathan Huillical Méndez y Ramón Llanqileo Pilquimán sind Mitglieder der Mapuche-Organisation CAM.
"Politisch motivierter Prozes"
Das Urteil im Prozess gegen die vier Mapuche, die sich wegen Angriffen auf eine Person im Zuge eines Landkonflikts von 2008 verantworten müssen, wird in der kommenden Woche vom Gericht in Cañete erwartet. Mitte Februar waren bei einem Prozess in Cañete mehrere Mapuche-Angeklagte freigesprochen worden.
In einer Erklärung der Gefangenen heißt es, die Inhaftierung der CAM-Mitglieder sei politisch motiviert. Sie seien zudem nur aufgrund von Gerüchten und mittels Zeugenaussagen von anonymen Zeugen verhaftet worden. Sie fordern unter anderem einen gerechten Prozess, keine anonymen Zeugen und keine Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes gegen sie sowie die Überstellung ins Gefängnis von Angol und würdige Haftbedingungen
Haftstrafen von 30 bis 40 Jahren
Die Sprecherin der Gefangenen, Natividad Llanquileo, erklärte, da die Gefangenen nicht bereit seien, 30 oder 40 Jahre in Haft zu verbringen, seien sie bereit bis zum Äußersten zu gehen.
Erst im vergangenen Jahr hatten Mapuche-Gefangene in einem mehr als 80 Tage dauernden Hungerstreik gegen die Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes in ihren Fällen protestiert. Daran hatten auch die vier Gefangenen teilgenommen, die nun erneut in den Hungerstreik getreten sind. Das noch aus der Pinochet-Diktatur stammende Gesetz erhöht Haftstrafen um ein Vielfaches und erlaubt das Hinzuziehen anonymer Zeugen. (bh)
Quelle: Adital