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Venezuela |

Indigene halten Soldaten gefangen

Indigene in der Region Caicara de Orinoco im venezolanischen Bundesstaat Bolívar halten seit mehreren Tagen Angehörige der nationalen Streitkräfte in ihrer Gewalt, um von der Zentralregierung in Caracas die Lieferung von fehlendem Treibstoff zu erwirken und gegen das aus ihrer Sicht unverhältnismäßige Vorgehen der Armee zu protestieren. Wie die Tageszeitung "El Universal" Ende vergangener Woche berichtet, befänden sich ein Oberst sowie neun Soldaten in Geiselhaft der Protestierenden.

Seit Mittwoch, 18. Februar 2015, seien der Kommandant Gianfranco Giordani Leal und dessen Untergebene von Indigenen der Gemeinden Ye'kwana und Sanema in der Kommune Sucre in Gefangenschaft. "Dem Kommandeur geht es gut, sie sind in einer großen Hütte der Gemeinde in Verwahrung. Allen geht es gut, aber wir haben sie entwaffnet", erklärte per Telefoninterview Ramón Tomedes, Präsident der Indigenen-Stiftung Medewadi und Sprecher der Organisation Kuyujani dem Blatt. Man sei zu Verhandlungen bereit, jedoch nur mit hohen Regierungsvertretern unter Führung von Vizepräsident Jorge Arreaza.

Wie die Indigenen-Organisation in einer ersten Erklärung mitteilte, seien die Soldaten am Tag ihrer Gefangennahme "willkürlich" aufgetaucht und hätten ein Haus niedergebrannt. "Danach haben sie ein anderes Haus niedergebrannt, augenscheinlich aus Rache, weil wir gegen sie eine Beschwerde vorgebracht haben", so das Schreiben. Seit Oktober 2014 habe der Militärkommandeur Leal die von der staatlichen Energiefirma PDVSA für die Gemeinden vorgesehenen Treibstofflieferungen "nicht respektiert". Auch würde die Einheit in Komplizenschaft mit illegalem Bergbau in der Region stehen.

In der Vergangenheit ist es in der abgelegenen Region wiederholt zu ähnlichen Aktionen gekommen. Ende 2011 entwaffneten Mitglieder von 13 Indigenen-Gemeinden von Alto Paragua 22 Militärs, weil sie sie verdächtigten, gemeinsame Sache mit illegalen Bergbaufirmen zu machen und hinter den gewaltsamen Vertreibungen zu stehen. Im Februar 2013 nahmen 12 Indigenen-Gemeinden im Munizip Gran Sabana 43 Armee-Angehörige gefangen, nachdem zwei Dutzend private Fluglinien suspendiert worden waren, welche für den Transport von Lebensmitteln, Medizin und Kranken gesorgt hatten. (bb)

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