Indigenas nutzen ein Achtel der Landesfläche
Brasilia. Im Amazonasgebiet sind mehr als 50.000 Quadratkilometer Land in Indioreservate umgewandelt worden. Ein entsprechendes Dekret von Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva trat jetzt mit seiner Veröffentlichung im Staatsanzeiger in Kraft, wie die Zeitung "Folha de S. Paulo" am Dienstag (22.12.) berichtete. Damit erlangen die mehr als 7.000 in den Gebieten lebenden Indios das alleinige Nutzungsrecht über das Land. Die Regierung erhofft sich von Einrichtung und Schutz der Indioreservate zudem einen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der Region.
Die neu geschaffenen Reservate liegen in der Amazonasregion im Norden und Zentralwesten Brasiliens. Das mit 40.000 Quadratkilometern größte der neuen Reservate, Trombeta Mapuera, liegt im Bundesstaat Amazonas. Dort leben Völker, die erst vor wenigen Jahren entdeckt wurden. Insgesamt bewohnen 29 Stämme die neun neuen Reservate.
Die Einrichtung der neuen Schutzzonen hatte Umweltminister Carlos Minc bereits während der Klimakonferenz in Kopenhagen Anfang Dezember angekündigt. Neben dem Schutz der Rechte der Ureinwohner hätten die Indiogebiete auch einen Umweltschutzaspekt, wie der Präsident der staatlichen Indianerbehörde FUNAI, Marcio Meira, betonte.
Brasiliens Regierung war vor wenigen Wochen eine freiwillige Verpflichtung zur Reduzierung des Ausstoßes von CO2 eingegangen. Bis 2020 sollen dieser um 36 bis 39 Prozent vermindert werden. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die Reduzierung der Abholzungen im Amazonasgebiet um 80 Prozent.
Die Regierung verpflichtet sich mit der Einrichtung eines Indioreservates, dieses vor dem Eindringen von "Nicht-Indios" zu schützen. Nur die dort ansässigen Indios haben das Recht, das Land wirtschaftlich zu nutzen. Mit den neu eingerichteten Gebieten übersteigt die Gesamtfläche aller Indioreservate nun eine Million Quadratkilometer, also etwa die dreifache Fläche Deutschlands. Dies entspricht etwa einem Achtel des gesamten Staatsgebietes Brasiliens.
Quelle: kna