Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.
Soziales, Panorama |

„Impf-Tourismus“ aus Lateinamerika in die USA

New York lädt Touristen zu einem Besuch ein, der sich mit einer Impfung verbinden lässt. In manchen US-Städten ist kein Nachweis des Wohnsitzes erforderlich, um sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. 

Mit dem Flieger zum Impftermin in die USA - für die meisten Lateinamerikaner ist das unerschwinglich. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher

Mit dem Flieger zum Impftermin in die USA - für die meisten Lateinamerikaner ist das unerschwinglich. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher

Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge buchen von Mexiko bis Argentinien Tausende von Lateinamerikanern einen Flug in die USA, um an deren erfolgreicher Impfkampagne teilzuhaben. In den Heimatländern dagegen gehe es nicht recht voran. 

„Willkommen in New York. Deine Impfung wartet schon auf dich!“ So wirbt die größte Stadt der USA in den sozialen Netzwerken um Touristen, wie die Website von Radio France Internationale berichtet. Jeder Besucher des „Big Apple“ erhalte kostenlos eine Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson. Dieses hat den großen Vorteil, dass nur eine Impfung erforderlich ist. Der mexikanische Tourist Kery Ruiz verweist auf die schleppende Auslieferung von Impfstoffen in seinem Heimatland. Da habe er eben mal ein Wochenende in New York verbracht. Alles sei ziemlich einfach gewesen, der Pass habe als Identitätsnachweis genügt. Auch Kerys Freunde spielten mit dem Gedanken, eine Reise in den Norden mit einer Impfung zu verbinden. 

Um die Impfung der „Indocumentados“ zu beschleunigen, verlangen die USA nicht, dass Impfwillige in den Vereinigten Staaten krankenversichert sind oder legal im Land leben. Diesen flexiblen Umgang, der eigentlich einen anderen Zweck hat, machen sich inzwischen immer mehr Touristen aus Lateinamerika zunutze. Sie müssen sich für das Impfzentrum lediglich online registrieren und Alter, Adresse, eventuelle Covid-Symptome und ähnliches angeben. Die 27-jährige Mexikanerin Adriana Maldonado erzählt, zuhause hätte sie erste Ende des Jahres einen Termin bekommen. 

Kritik: Nur Vermögende können sich den Flug leisten

Großer Beliebtheit erfreuen sich Impfungen in Miami Beach, wo dies unter freiem Himmel möglich ist. Kritik äußern in Florida allerdings einige Politiker daran, dass nur für jene Lateinamerikaner eine Impfung in den USA in Frage komme, die sich dies leisten könnten. Sinnvoller wäre es, Impfstoff in jene Länder zu schicken, die diesen dringend benötigten. Indes buchen auch immer mehr nicht so vermögende Lateinamerikaner einen teuren Flug, berichtet Reuters. Sie sind des Wartens auf eine Impfung überdrüssig. 

Die von der Pandemie gebeutelten Reisebüros freuen sich und stellen Pakete für Impf- und Reisewillige zusammen. Die Fluggesellschaften haben ihre Kapazitäten erhöht, zum Beispiel American Airlines für Flüge aus Ecuador und Kolumbien. Die starke Nachfrage hat die Preise für Flugtickets anziehen lassen. Ein Flug von Mexiko in die USA kostet inzwischen 30 bis 40 Prozent mehr als noch Mitte März. 

bs (reuters, rfi.fr)

Weitere Nachrichten zu: Soziales, Panorama

Cookie Einstellungen

Erforderliche Cookies sind für den reibungslosen Betrieb der Website zuständig, indem sie Kernfunktionalitäten ermöglichen, ohne die unsere Website nicht richtig funktioniert. Diese Cookies können nur über Ihre Browser-Einstellungen deaktiviert werden.

Anbieter:

Bischöfliche Aktion Adveniat e.V.

Datenschutz

Marketing-Cookies werden verwendet, um Besuchern auf Webseiten zu folgen. Die Absicht ist, Anzeigen zu zeigen, die relevant und ansprechend für den einzelnen Benutzer sind und daher wertvoller für Publisher und werbetreibende Drittparteien sind.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz

Statistik-Cookies dienen der Analyse und helfen uns dabei zu verstehen, wie Besucher mit unserer Website interagieren, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden. Auf Basis dieser Informationen können wir unsere Website für Sie weiter verbessern und optimieren.

Anbieter:

Google Ireland Limited

Datenschutz