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Brasilien |

Illegale Absprachen bei Bau von Belo-Monte-Staudamm

Indigene vom Volk der Munduruku, die sich in Brasilien gegen den Bau eines Megastaudamms am Tapajós-Fluss wehren. Foto: MK Filmproduktion 2015, youtube-Screenshot, Projekte Luz e Vida, CC BY-SA 2.0
Indigene vom Volk der Munduruku, die sich in Brasilien gegen den Bau eines Megastaudamms am Tapajós-Fluss wehren. Foto: MK Filmproduktion 2015, youtube-Screenshot, Projekte Luz e Vida, CC BY-SA 2.0

Beim Bau des umstrittenen Staudamms Belo Monte im brasilianischen Amazonasgebiet hat es Medienberichten zufolge illegale Preisabsprachen zwischen den Bauträgern gegeben. Manager eines der ausführenden Bauunternehmens hätten gegenüber der Justiz Manipulationen bei der Abgabe ihrer Angebote in den öffentlichen Ausschreibungen im Jahr 2010 bestätigt, berichteten brasilianische Zeitungen am Donnerstag, 17. November 2016. Indigene Gruppen hatten gemeinsam mit der katholischen Kirche über Jahre hinweg vergeblich versucht, den Bau des Megaprojekts am Xingu-Fluss zu stoppen.

Im Rahmen von Ermittlungen im Korruptionsskandal um den halbstaatlichen Energieriesen Petrobras waren die Ermittler den Angaben zufolge auf die Unregelmäßigkeiten gestoßen. Nun unterzeichneten Manager des Baugiganten Andrade Gutierrez laut Medienberichten eine Kronzeugenregelung, in der sie Informationen über die illegalen Absprachen unter den ausführenden Baufirmen bestätigten. So sollen die Baugiganten Camargo Correa und Odebrecht ebenfalls involviert sein. Bei einer Verurteilung drohen Strafen von bis zu 20 Prozent ihres Jahresumsatzes. Wie hoch der Schaden durch die Preisabsprachen für den Steuerzahler ist, ist bisher nicht bekannt.

Mit einer maximalen Leistung von 11.200 Megawatt wird Belo Monte bei seiner 2019 geplanten Fertigstellung der drittgrößte Staudamm der Welt sein. Derzeit sind bereits 7 der 24 Turbinen des umstrittenen Projektes im Einsatz. Nach aktuellen Schätzungen kostet der Komplex umgerechnet rund 9,15 Milliarden Euro. Ursprünglich sollte der Staudamm bereits im Februar 2015 voll einsatzbereit sein.

Umweltschützer und Indigenenvertreter hatten jedoch mehrmals einen Baustopp erwirkt. An vorderster Front hatte der langjährige Bischof der brasilianischen Amazonasdiözese Xingu, Erwin Kräutler, gegen den Bau gekämpft. Er geißelte unter anderem die Zerstörung der einmaligen Landschaft des Xingu-Flusses. Die zwangsweise Umsiedlung von bis zu 40.000 Menschen, darunter viele Indigene, und die Überflutung weiter Urwaldgebiete hatte Kräutler als soziale und ökologische Katastrophe bezeichnet.

Quelle: KNA; Foto: MK Filmproduktion 2015, youtube-Screenshot, Projeto Luz e Vida, CC BY-SA 2.0

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