Grünes Licht für umstrittene Erdölbohrung im Yasuní-Nationalpark
Das ecuadorianische Parlament hat der Regierungsinitiative zur Erdölerschließung im Yasuní-Nationalpark zugestimmt. Nach einer neunstündigen Verhandlung am Donnerstag, 03. Oktober 2013, bewilligten die Abgeordneten mit 108 zu 25 Stimmen die Ausbeutung der ölfelder - trotz der Proteste indigener Gruppen und Umweltschützern.
In der zweiten und letzten Verhandlungsrunde erklärte das Parlament die Erdölbohrungen zum „nationalen Interesse“, was der Regierung einen sofortigen Beginn der Arbeiten ermöglicht. Die Erdölvorkommen der drei ölfelder Ishpinho, Tambococha und Tiputini (ITT) werden auf 920 Barrel geschätzt, was 20 Prozent der ölreserven Ecuadors dartsellt. Sie befinden sich im Yasuní-Nationalpark, der von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Die Erdölbohrungen sollen von der staatlichen ölgesellschaft Petroamazonas durchgeführt werden.
Ecuadors Präsident Rafael Correa hatte am 15. August die Zustimmung des Parlaments beantragt, nachdem er die so genannte ITT-Initiative für gescheitert erklärt hatte. Sie sah den Verzicht auf das Erdöl vor, wenn die Industrienationen im Gegenzug einen solidarischen Ausgleichsbetrag in einen Fonds einzahlten. (cw)
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