Grenzmauer gegen Dumping-Preise
Der Bau einer meterhohen Mauer auf einer Grenzstraße zwischen Brasilien und Paraguay ist das sichtbare Ergebnis eines handfestes Streites zwischen den Ladenbesitzern der beiden Grenzstädte Pedro Juan Caballero (Paraguay) und Ponta Porá (Brasilien) rund 600 Kilometer nördlich der paraguayischen Hauptstadt Asunción. Das Außenministerium schickte Beamte in die Grenzregion, um in den Konflikt zu vermitteln und vor allem den Autoverkehr wieder fließen zu lassen.
Rubén Jara, Bürgermeister von Pedro Juan Caballero, beschuldigte nach lokalen Medienberichten brasilianische Händler, mit dem Bau von Straßensperren und der Grenzmauer begonnen zu haben. Damit wollten die Händler aus Brasilien gegen die Dumping-Preise in den paraguayischen Läden demonstrieren. Allerdings seien von der Protestaktion auch brasilianische Landsleute betroffen: „Die Mehrheit der Angestellten in den Geschäften auf der Seite in Paraguay sind Brasilianer“, sagte Caballero.
Die beiden Grenzstädte trennt nur eine einzige rund zehn Kilometer lange Straße auf der es keinerlei Zollkontrollen gibt. Im vergangenen Mai war die Straße Schauplatz eines Treffens der beiden Staatspräsidenten Luiz Inácio Lula da Silva (Brasilien) und Fernando Lugo (Paraguay). Ein Thema der Gespräche: Eine Stärkung des Handels in der Grenzregion. (tk)