Gewaltsame Konflikte um Staudammprojekt Agua Zarca
Die im Zuge von Protestaktionen gegen das Staudammprojekt „Agua Zarca“ am vergangenen Freitag von Sicherheitskräften verhafteten Mitglieder der Menschenrechtsorganisation COPINH, Tomas Membreño Gómez und Berta Cáceres sind nach Angaben der Organisation am vergangenen Samstag wieder frei gelassen worden. Cáceres, Koordinatorin der Organisation COPINH und Trägerin des Shalompreis des Arbeitskreises für Gerechtigkeit und Frieden der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, sei gegen Auflagen aus der Haft entlassen, müsse sich regelmäßig bei den Behörden melden und dürfe das Land nicht verlassen, so COPINH.
Die beiden Aktivisten waren in der Nähe von Rio Blanco auf dem Weg zu Protestaktionen gegen das Staudammprojekt Agua Zarca (Department Santa Barbara) von Militärpolizei durchsucht und verhaftet worden. Indigene Bewohner protestieren dort mit Straßensperren gegen den Staudammbau. Laut COPINH versuchten Betreiber DESA, SINOHYDRO y FICOSAH, die Gemeinden mit Offerten und Projektversprechen zu spalten, um von den Anwohnern die notwendige Zustimmung zum Projekt zu erhalten.
Laut COPINH haben die Bewohner Land in der Nähe des Flusses Ulúa besetzt, für das sie die rechtmäßige Landtitel besitzen, das die Verwaltung von San Francisco de Ojuera jedoch illegal in Besitz genommen habe. Im Zuge des Projekts solle auch das Flusswasser und das Wassereinzugsgebiet des Rió Gualcarque für 20 Jahre privatisiert werden. Gleichzeitig sei die Region militarisiert worden, so dass unter anderem Militäreinheiten Polizeiaufgaben übernehmen. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei waren am 23. Mai mehrere Bewohner des Dorfes San Antonio Chuchuitepeque durch Tränengas und Schusswaffen verletzt worden, berichtet die Hondurasdelegation auf ihrer Internetseite.
Nach der Verhaftung der COPINH-Mitarbeiter hatten mehrere Menschenrechtsorganisationen zu einer internationalen Eilaktion gegen die Festnahme von Cáceres und Membreño aufgerufen. (bh)