Gewalt gegen Journalisten auf Rekordniveau
Das letzte Jahr von sechs Jahren Regierungszeit von Ex-Präsident Felipe Calderón (2006 – 2012) war einer aktuellen Studie zufolge das gefährlichste für Journalisten und Medien. Allein im Jahr 2012 zählte das „Nationale Zentrum für soziale Kommunikation“ (CENSOS) 258 Fälle gravierender Angriffe auf die Meinungsfreiheit , so die mexikanische Tageszeitung „La Jornada“. Neben staatlichen Stellen wird das organisierte Verbrechen als größter Feind der Presse identifiziert.
In seinem 185 Seiten umfassenden Jahresbericht „Warum so viel Schweigen? Anhaltende Schäden für die Meinungsfreiheit in Mexiko“ dokumentiert die Nichtregierungsorganisation mit Sitz in der Hauptstadt Cuidad de Mexico an zehn Schicksalen Mord, Verschwinden, Aggressionen, Drohungen, Verhaftungen und Entführungen von Medienschaffenden. Aufgezählt wird neben der Art des Angriffes auf die Meinungs- und Pressefreiheit auch der Ort des Geschehens sowie die mutmaßlichen Verantwortlichen.
So wurde am 18. April 2012 die 49 Jahre alte Journalistin Regina Martínez Pérez im Bundesstaat Veracruz ermordet. Zum Zeitpunkt der Tat recherchierte die in ihrem Haus Ermordete über Bürgermeister, die mit der lokalen Mafia kooperieren. Nur vier Tage nach dem Tod von Martínez wurden wenige Kilometer entfernt die drei Reporter Guillermo Luna Varela Gabriel Huge Córdova und Esteban Rodríguez Rodríguez sowie die Zeitungsbuchhalterin Ana Irasema Becarra in Plastiksäcken verpackt in einem Abwasserkanal tot aufgefunden. Dem Bericht zufolge ist der Bundesstaat Veracruz 2012 zum gefährlichsten Ort für Journalisten geworden. (bb)