Fuüballfans beleidigen Bolivianer
Erneut haben Anhänger des argentinischen Fußball-Erstligisten Independiente diskriminierende und rassistische Gesänge gegen die Bolivianer im Land angestimmt. Boliviens Botschafterin in Buenos Aires, Leonor Arauco Lemaitre, drückte daraufhin in einem Brief an den Vorsitzenden des staatlichen argentinischen Institutes gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus (inadi) ihre tiefe Besorgnis über die Vorfälle aus, die sich bedauerlich häuften. Auslöser des Schreibens waren die beleidigenden Gesänge beim Spiel zwischen Independiente, einem Verein aus dem industriellen Hauptstadtvorort Avellaneda und dem Lokalrivalen Boca Juniors aus Buenos Aires, dem Stammverein von Diego Maradona. Die Anhänger von Independiente hatten die Fans von Boca Juniors in beleidigender Absicht „Bolivianer“ genannt.
Boliviens Botschafterin, die einen Staat vertritt, der sich offiziell als multinational bezeichnet, forderte entschiedene Maßnahmen, damit ähnliche Ereignisse sich künftig nicht wiederholten sowie Strafen für die jüngsten Vorfälle. Die Botschaft hatte sich bereits in der Vergangenheit mehrfach beim argentinischen Fußballverband beschwert über die Fremdenfeindlichkeit, die sich im Rahmen von Fußballspielen Bahn brach. Gefordert wurde ein Eingreifen, nicht bloß Entschuldigungen. Im vergangenen Jahr hatte Botschafterin Arauco, aus Anlass des gleichen Fußball-Derbys, an Verbandspräsident Julio Grondona geschrieben, für Diskriminierung gebe es keinerlei Rechtfertigung. Umso mehr, wenn es sich um zwei „Brudervölker“ wie Argentinien und Bolivien handele, die durch die Geschichte, die Geographie und den Sport eng miteinander verbunden seien. Der argentinische Fußballverband verbiete in seinen Statuten jede Art von Diskriminierung und sehe entsprechende Sanktionen vor. Die Botschafterin bat 2009 darum, dass Schiedsrichter statutengemäß ein Fußballspiel unterbrechen, wenn es zu fremdenfeindlichen Vorfällen kommt.