Funes lässt Schusswaffen vorübergehend verbieten
Per Dekret hat El Salvadors Staatspräsident Mauricio Funes das Tragen von Schusswaffen in der Hauptstadt sowie in 26 weiteren Kommunen des mittelamerikanischen Landes verboten und damit auf die anhaltende Gewaltwelle in dem lateinamerikanischen Land reagiert.
Präsidentensprecher David Rivas bestätigte gegenüber der Tageszeitung "Prensa Libre" die neue, für eine Dauer von 60 Tagen vorgesehene Regelung. Ein ähnliches Dekret kam bereits während der vergangenen Osterwoche zum Einsatz. Das Waffenverbot gilt für die gefährlichsten Regionen des Landes, in denen unter anderem auch die bewaffneten Jugendbanden aktiv sind.
Ausgeschlossen vom Verbot des Tragens von Schusswaffen sind die Polizei, die Armee sowie Angehörige des privaten Sicherheitsdienstes. Nach offiziellen Statistiken hatte das bereits erprobte Waffenverbot zuletzt einen Rückgang der Mordrate von 12 Prozent bewirkt. Ebenso sei die Zahl der Raubüberfälle um 40 Prozent zurückgegangen. Nach Berechnungen der Online-Zeitung "ContaPunto" zählt El Salvador zu den gefährlichsten Ländern Lateinamerikas. Im Jahr 2010 wurden in El Salvador 71 Morde pro 100.000 Einwohnern gezählt. (TK)