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Kolumbien |

Freihandelsabkommen mit den USA schlecht ausgehandelt

Nachdem der US-Kongress mit langjähriger Verzögerung ein Freihandelsabkommen mit Kolumbien (ebenso wie mit Panama) verabschiedet hat, weisen kritische Stimmen auf die Nachteile des Vertrags hin. Eine davon ist Eduardo Sarmiento vom kolumbianischen Netzwerk “Acción Frente al Libre Comercio”.

Die Anfänge der Initiative gehen noch auf die Clinton-Regierung zurück. Seinerzeit herrschte die heute nicht mehr nachvollziehbare Auffassung vor, der freie Markt sei ein Segen, der allen Beteiligten Nutzen verschaffe. Kolumbianische Befürworter eines Freihandelsabkommens mit den USA argumentierten, in dessen Folge würden Produktivität und Löhne in ihrem Land steigen.

Einkommenseinbußen hier, Kapitalgewinne dort

In Wirklichkeit aber führte die öffnung des kolumbianischen Marktes auch schon ohne das Abkommen in den vergangenen 20 Jahren dazu, dass die Volkswirtschaft so schwach wuchs wie im gesamten 20. Jahrhundert nicht. Zugleich stieg die Arbeitslosigkeit an und die gerechte Verteilung der Einkommen erlitt einen herben Rückschlag. Eine Entwicklung, die auch weltweit zu beobachten war: Die Einkommen der breiten Bevölkerung gingen zurück, während die Kapitalgewinne sprudelten.

Kolumbiens Unterhändler leisteten schlechte Arbeit

Der Freihandelsvertrag zwischen den USA und Kolumbien ist nun die Vertiefung dieser öffnung. Verschärfend kommt hinzu, dass er sehr schlecht ausgehandelt wurde. So weist die Reform der Zölle eine vollkommene Asymmetrie auf. Kolumbien senkt seine Zölle von bislang 13 Prozent auf null, die USA von drei Prozent auf null. Während Kolumbien in der Landwirtschaft auf den Schutz durch Zölle verzichtet, halten die USA an ihren umfangreichen Subventionen für die heimische Farmwirtschaft fest.

Rückschlag für lateinamerikanische Integration

Die Freihandelsabkommen mit den USA bedeuten eine Störung für den lateinamerikanischen Integrationsprozess, der nach einer Erweiterung der Binnenmärkte und einer Förderung der Industrialisierung strebt. Kolumbien wird seine untergeordnete Wirtschaftsstruktur aus der Mitte des 20. Jahrhunderts beibehalten, bestimmt von Bergbau und Dienstleistungen.

Eduardo Sarmiento (Red Colombiana de Acción Frente al Libre Comercio) in Adital, deutsche Bearbeitung: Bernd Stößel

 

 

 

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