Forderung nach Grenzöffnung für kubanische Flüchtlinge
Der nicaraguanische Kardinal Leopoldo Brenes hat eine Grenzöffnung für kubanische Flüchtlinge gefordert. "Wenn nur Nicaragua die Grenzen öffnet, aber die anderen Nachbarstaaten die Grenzen schließen, dann haben wir nichts erreicht", sagte der Erzbischof von Managua dem Sender "Canal 2".Er äußerte sich vor dem am Dienstag, 24. November 2015, anberaumten Krisentreffen von Außenministern der Länder, die von dem Flüchtlingsstrom aus Kuba betroffen sind. Darunter Ecuador, Kolumbien und Mexiko.
In einem Schreiben der Bischofskonferenzen von Panama, Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala und Costa Rica rufen die Oberhirten laut der costa-ricanischen Tageszeitung "Nacion" (Dienstag) die Regierungen der betreffenden Länder auf, den Migranten die Durchreise durch Nicaragua und weiter in die USA zu ermöglichen; dort sollten sie Asyl beantragen können.
Forderung nach humanitärem Korridor
Nach offiziellen Angaben haben die Behörden in Costa Rica seit Mitte November den kubanischen Flüchtlingen mehr als 3.000 temporäre Visa ausgestellt. Rund 2.000 Flüchtlinge harren in Notunterkünfte an der Grenze zu Nicaragua aus und hoffen auf eine Durchreiseerlaubnis in die USA.
USA als Ziel
In Costa Rica hat derweil die katholische Kirche die Pfarreien zu einer landesweiten Spendenaktion zugunsten der kubanischen Flüchtlinge aufgerufen. Es sei notwendig, nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch Kleidung und Medikamente zu spenden, sagte der Erzbischof von San Jose, Jose Rafael Quiros, dem Nachrichtenportal "Costa Rica Hoy" am Montag, 23. November 2015. Die Verteilung der Spenden habe das kirchliche Hilfswerk Caritas übernommen.
Quelle: KNA, Foto: Ali Eminov, CC BY-NC 2.0