Forderung nach gewaltfreien Parlamentswahlen
Vier Wochen vor der Parlamentswahl in Venezuela hat Kardinal Jorge Urosa Savino die Regierung aufgerufen, für einen friedlichen Ablauf zu sorgen. "Wir wollen keine bewaffneten Gruppen auf ihren Runden durch die Stadt und vor den Wahllokalen sehen, die Leute bedrohen, die nicht auf ihrer politischen Linie liegen", sagte der Erzbischof von Caracas laut einem Bericht der Tageszeitung "El Universal" am Sonntag, 8. November 2015.
Urosa forderte erneut eine internationale Beobachtung der Wahlen. Beobachter werten seine Aussagen vor allem als eine Kritik an den bewaffneten, regierungsnahen Milizen, den sogenannten ''Colectivos'', die nach Oppositionsangaben bereits bei den Präsidentschaftswahlen 2013 Wähler einschüchterten. Entsprechende Vorfälle seien auf Videos dokumentiert. Die Regierung bestreitet die Vorwürfe.
Am 6. Dezember 2015 wird in Venezuela ein neues Parlament gewählt. Nach jüngsten Meinungsumfragen liegt die Opposition in Führung. Ein Sieg über die seit 16 Jahren regierenden Sozialisten von Staatspräsident Nicolas Maduro würde die politische Kräfteverhältnisse im Land neu ordnen.
Quelle: KNA, Foto: koldo, CC BY-NC-ND 2.0