Farc-Rebellen töten indigenen Führer
In Kolumbien ist nach lokalen Medienberichten erneut ein indigener Führer ermordet worden. Wie die Tageszeitung "El Tiempo" berichtet, bestätigte die Vereinigung der "Cabildos Indigenas" aus der Unruheprovinz Norte del Cauca den gewaltsamen Tod von Rafael Mauricio Giron Ulchur. Das 32 Jahre alte Opfer sei bereits am 20. Januar auf "feige Art und Weise" von der Guerilla mit sechs Schüssen ermordet worden, just als die Farc-Führung in der kubanischen Hauptstadt Havanna das Ende des einseitigen Waffenstillstandes verkündet habe, heißt es in einer in Bogota verbereiteten Stellungnahme des indigenen Verbandes ACIN. Die staatlichen Autoritäten seien nicht in der Lage gewesen das Leben des indigenen Führers und Stadtrates zu schützen.
Giron Ulchur hinterlässt drei Kinder und eine hochschwangere Frau. Über die Hintergründe der Tat gibt es noch keine Erkentnisse. Die Farc-Rebellen hatten am 20. Januar ihren einseitig verkündeten zweimonatigen Waffenstillstand für beendet erklärt. Die kolumbianischen Bischöfe hatten daraufhin die Guerilla-Organisation FARC aufgefordert, die Aufhebung des einseitig verkündeten Waffenstillstandes zurückzunehmen: Die FARC müsse mit ihren Argumenten, nicht mit ihren Waffen überzeugen, sagte der Generalsekretär der kolumbianischen Bischofskonferenz, Weihbischof Jose Daniel Falla (Cali).
Die derzeit laufenden Friedensgespräche zwischen der FARC und der Regierung begannen Mitte Oktober in Oslo und wurden anschließend in Havanna fortgesetzt. Kolumbiens Unterhändler stellten in Aussicht, die FARC nach einer Einigung als politische Partei anzuerkennen. Der Dialog diene nicht dazu den bewaffneten Konflikt im Lande zu verlängern, sondern zu beenden.
Die FARC entstand 1964. Mit rund 9.200 Kämpferinnen und Kämpfern ist sie die größte lateinamerikanische Rebellenorganisation. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die Europäische Union stuft sie als Terror-Organisation ein.
Quelle: KNA