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Kolumbien |

FARC lässt französischen Journalisten frei

Die kolumbianische FARC-Guerilla hat den französischen Journalisten Romeo Longlois gestern wie angekündigt freigelassen. Der Korrespondent des Fernsehsenders France24 wurde in San Isidro (Department Caqueta) an Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes und der französischen Regierung übergeben. Ebenfalls zugegen war die kolumbianische Menschenrechtsaktivistin und Vorsitzende der Organisation "Kolumbianerinnen und Kolumbianer für den Frieden“, Piedad Córdoba.

Sie erklärte bei ihrer Ankunft in Caqueta, dass es dringend notwendig sei, die Suche nach einer politischen Lösung des Konflikts weiterzuführen, berichtet die Nachrichtenagentur TeleSur. Die ehemalige Senatorin forderte dazu auf, die strukturellen Ursachen des internen Konflikts, wie Elend und Armut zu beseitigen. Sie zeigte sich erleichtert über das Ende der Geiselhaft von Langlois, unterstrich aber auch, dass Fälle wie dieser zeigten, dass der Konflikt weiterhin bestehe.

Freilassung nach 33 Tagen

Langlois sagte nach seiner Freilassung, es gehe ihm sehr gut. Er sei während der 33-tägigen Geiselhaft gut behandelt und niemals gefesselt worden. Der Journalist hatte am 28. April die kolumbianische Armee für eine Reportage über die Zerstörung von Kokain-Labors begleitet. Bei einem Gefecht zwischen FARC und Militärs war er verwundet worden und der linksgerichteten Guerilla in die Hände gefallen. Diese hätte ihn zunächst unverzüglich freilassen wollen, nachdem er sich als Berichterstatter zu erkennen gegeben hatte, so der Franzose.

Politische Überlegungen hatten seine Freilassung dann jedoch hinausgezögert. So forderte die Führung der Gruppe zunächst einen Dialog mit der Regierung über die Berichterstattung zum bewaffneten Konflikt in Kolumbien. Die Regierung erklärte allerdings, sie werde sich nicht auf Verhandlungen mit den Rebellen einlassen. Langlois kritisierte dieses Vorgehen der FARC, nahm deren Entschuldigung dafür jedoch an.

„Unsichtbarer“ Konflikt

Zugleich sagte der 35-jährige Journalist, die Annahme dass der interne Konflikt sich nur „in einigen rot markierten Konfliktregionen“ im kolumbianischen Urwald abspiele, sei „grundlegend falsch“. Er kritisierte, dass es der Regierung gelungen sei, das Zerrbild einer sich abschwächenden Auseinandersetzung zwischen Armee und Guerilla verbreitet habe. Dies habe dazu geführt, den Konflikt „unsichtbar“ zu machen. In den letzten Jahren sei es vor allem „ein Krieg gewesen, bei dem arme Leute sich gegenseitig umgebracht haben“, zitiert TeleSur den französischen Korrespondenten. (bh)

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