FARC fordert Debatte über Medien-Neutralität
Die "Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia" (FARC) hat Anfang dieser Woche bestätigt, den französischen Journalisten Roméo Langlois in ihrer Gewalt zu haben und zeitgleich ihre Bedingung zur Freilassung gestellt. Die Guerilla fordert von der kolumbianischen Regierung einen offenen Dialog über die Berichterstattung der nationalen Medien über den bewaffneten Konflikt zwischen Armee und FARC.
In der Mitteilung, die die Kämpfer über das Internet verbreiteten, beschuldigten sie die Journalisten Informationen zu manipulieren, statt unparteiisch zu berichten. Roméo Langlois, habe bei der Begleitung der Soldaten zu einem Einsatz Militärkleidung getragen. Allein dies sei ein Zeichen für nicht vorhandene Neutralität. Dementsprechend verstoße die FARC auch nicht gegen ihr Versprechen von Ende Februar, die Geiselnahme als Form des Kampfes einzustellen. Langlois wird in der Mitteilung als Kriegsgefangener bezeichnet.
Der kolumbianische Außenminister Juan Carlos Pinzón gab in Bogotá bekannt, dass die Regierung zu keinerlei Verhandlung mit der FARC bereit ist. „Diese kriminelle Organisation kann in keinster Form irgendeine Art von Bedingungen stellen, die Regierung kann nicht mit Kriminellen verhandeln, sie kann keine Diskussion über diese Situation führen“, so Pinzón.
Langlois arbeitet in Kolumbien für den französischen Fernsehsender „France 24“ und schreibt für die Tageszeitung „Le Figaro“. Am 28. April begleitete er das kolumbianische Militär zu einem Einsatz gegen die Guerilla. Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen geriet der Franzose in die Hände der FARC. (aj)