Erstes indigenes Sinfonie-Orchester gegründet
In Bolívar, dem der Fläche nach größten Bundesstaat Venezuelas, ist das erste indigene Sinfonieorchester gegründet worden. Mit Unterstützung der regionalen Regierung gelang es innerhalb weniger Monate, das einzigartige Projekt ins Leben zu rufen. 120 Kinder und Jugendliche des indigenen Volkes der Pemón spielen nicht nur klassische Instrumente, sondern auch solche aus ihrer eigenen Kultur. 14 Dozenten der Fundación Musical Simón Bolívar unterrichteten die jungen Musikerinnen und Musiker in ihren Heimatgemeinden.
Perspektive: Ein gesamt-venezolanisches indigenes Orchester
Und es soll nicht bei diesem einen Projekt bleiben. Weitere indigene Orchester in anderen venezolanischen Bundesstaaten sind geplant, aus denen schließlich ein nationales indigenes Kinder- und Jugendorchester entstehen soll. Edgar Pronio, Dirigent des Orquesta Sinfónica de Ciudad Guayana und Förderer der Initiative, erklärte: „Dies ist eine soziale Investition in die Zukunft unserer Kinder, vor allem wenn wir ein Venezuela erreichen wollen, in dem weniger Gewalt herrscht, und in dem stets die Werte des Friedens und des Dialogs gelten.“
Musikerziehung seit langem ein Anliegen der Politik
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat am Wochenende erklärt, das Sistema Nacional de las Orquestas Juveniles e Infantiles de Venezuela weiter auszubauen. Von den 29 Millionen Venezolanern spielen derzeit 400.000 in einem dieser Orchester. Maduro will die Zahl auf eine Millionen anheben und hierfür die entsprechenden Finanzmittel bereitstellen. Für dieses Jahr sei ein Zuwachs um 100.000 junge Musiker geplant. Die Ursprünge des innerhalb Lateinamerikas einzigartigen Systems reichen bis ins Jahr 1975 zurück. Ideengeber und Gründer war der heute 74-jährige Dirigent, Komponist und Pädagoge Jose Antonio Abreu. (bs)