Erster Neubau von Kirchen seit der Revolution
In Kuba werden erstmals seit der sozialistischen Revolution im Jahr 1959 wieder neue christliche Gotteshäuser gebaut. Medienberichten zufolge seien sowohl in der zweitgrößten Stadt der 11-Millionen-Einwohnernation Santiago de Cuba als auch in der Provinz Pinar del Río zwei Kirchenneubauten in Planung, informierten jüngst die britische Nachrichtenagentur BBC sowie das katholische Nachrichtenportal Aciprensa.
In der Gemeinde Sandino in Pinar del Río, der westlichsten Provinz der Karibikinsel, würde mit Hilfe der Gemeinde von San Lorenzo aus Tampa in den USA gebaut. Das Gebäude biete Platz für 200 Personen und werde durch Kollekten in den Vereinigten Staaten finanziert. Für den Neubau sei eine Investition von 170.000 US-Dollar nötig. Zwischen migrierten Kubanern und Katholiken aus Tampa besteht seit Jahren eine enge Zusammenarbeit. 2013 war der Bischof von Pinar del Río Jorge Enrique Serpa nach Tampa gereist.
In Santiago de Cuba werde laut BBC in der Nähe der zerfallenen Holzkirche der Gemeinde von San Pedrito im Hauptstadt-Distrikt José Martí eine Kirche neu gebaut. Die Kosten werden auf 250.000 US-Dollar geschätzt, die ebenfalls vor allem durch Spenden aus dem Ausland finanziert werden sollen. Es fehle nur noch eine von fünf erforderlichen Genehmigungen. In Kuba wurden seit 50 Jahren keine neuen Kirchenbauten gestattet. Erlaubt waren der Katholischen Kirche nur Renovierungen bestehender Gebäude, sowie die Restauration von Orten, die vom Zerfall bedroht sind. (bb)