Erneuter Mord an Bauer in Bajo Aguan
In der Region Bajo Aguán (Provinz Colón) ist am 10. Mai erneut ein Bauer umgebracht worden. Wie FIAN-Honduras berichtet, wurde José Paulino Lemus Cruz, Mitglied der Bauernbewegung MCA gestern früh erschossen. Die Bauern glauben nicht, dass es sich um einen Raubmord handelt, da dem Opfer nichts gestohlen worden sei, so FIAN.
Laut FIAN sei ein Mord durch die Sicherheitskräfte des Großgrundbesitzers Facussé nicht auszuschließen. Der Bauer sei genau zur Zeit des Wachwechsels der Sicherheitskräfte von Facussé erfolgt.
Langjähriger Landkonflikt
Bei einem seit Jahren schwelenden Landkonflikt zwischen dem Großgrundbesitzer Miguel Facussé und Angehörigen der Bauernorganisation von Aguan (MCA) sind bereits mehrere Bauern ums Leben gekommen. Es geht dabei um Land, dass den Kleinbauern zwar im Zuge der Agrarreform zugewiesen wurden, allerdings wurde die Titulierung nicht abgeschlossen. Facussé habe das Land in den neunziger Jahren illegal von der Bezirksregierung erworben, so der zivile Rat von indigenen und lokalen Basisorganisationen COPINH.
Erst am 7. Mai war bei der Räumung einer Landbesetzung ein Bauer ums Leben gekommen, ein weiterer soll nach Angaben von “Defensoras en Linea" schwer verletzt worden sein. Bauern der Organisation MUCA hätten Ende April beschlossen, mit Landbesetzungen gegen die prekäre Situation zu protestieren, wodurch sich der Konflikt erneut verschärft habe.
Staatsanwaltschaft kommt ihrer Aufgabe nicht nach
FIAN fordert rechtsstaatliche Maßnahmen, die Einhaltung der Menschenrechte und ein Ende der Gewalt in der Region. Die Staatsanwaltschaft für Justiz und Menschenrechte komme ihrer Aufgabe nicht nach und diene nur dazu “das Image der de-Fakto-Regierung aufzupolieren", kritisiert die Organisation. (bh)
Quelle: Adital