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Argentinien |

Erneut lebenslange Haft für sechs Ex-Offiziere

Ein Gericht in Mar de Plata hat Anfang der Woche 14 ehemalige Polizisten und Armeeangehörige verurteilt, die wegen Menschenrechtsverbrechen während der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983 angeklagt worden waren.

Die Angeklagten Alfredo Arrillaga, Leandro Marquiegui, Eduardo Blanco, Jorge Toccalino, Ernesto Agustoni und José Beccio erhielten lebenslängliche Haftstrafen wegen Verbrechen, die sie an 85 Personen im 1. und 4. Kommissariat von Mar de Plata, in dem berüchtigten Geheimgefängnis „La Cueva“ und im Unterkommissariat von Villa Díaz Vélez de Necochea begangen hatten. Verurteilt wurden die Beschuldigten wegen besonders schwerem Mord, illegaler Freiheitsberaubung und Folter.

Der ehemalige Oberstleutnant Fortunato Valentín Rezett wurde zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt, der Kommissar Néstor Orozco erhielt eine Haftstrafe von zwölf Jahren, Unterkommissar Héctor Bicarelli wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Héctor Cerutti, Mario Larrea und Nicolás Caffarello erhielten jeweils Haftstrafen von fünf Jahren. Der ehemalige Inspektor Marcelino Blaustein und der Unterkommissar Aldo José Sagasti wurden freigesprochen.

Hafterleichterungen aufgehoben

Die Richter hoben zudem Hafterleichterungsanordnungen für mehrere der Verurteilten wieder auf, die ihre Strafen aus anderen Prozessen bisher hatten zu Hause absitzen können. Davon sind alle Angeklagten betroffen, die zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.

Der Menschenrechtsbeauftragte der argentinischen Regierung, Martín Fresneda bezeichnete einige der verhängten Haftstrafen als „lächerlich“ und kündigte an, Berufung einzulegen. „Ich kenne den Fall nicht in allen Einzelheiten aber eine Strafe von fünf Jahren wegen illegaler Freiheitsberaubung ist lächerlich“, zitiert die argentinische Tageszeitung „Página 12“ den Menschenrechtsbeauftragten. Die schriftliche Urteilsbegründung soll am 29. November vorliegen.

Erst Mitte September hatte ein Gericht in Bahia Blanca mehrere ehemalige Sicherheitskräfte wegen Diktaturverbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt. Schätzungen zufolge sind während der Militärdiktatur zwischen 20.000 und 30.000 Menschen spurlos verschwunden. Die gezielte Aufarbeitung der Verbrechen aus dieser Zeit wurde erst nach der Jahrtausendwende unter dem inzwischen verstorbenen Präsidenten Nestor Kirchner begonnen. (bh)

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