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Kolumbien |

Entstellt - härtere Strafen für Säureattacken geplant

Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet in Kolumbien, und in letzter Zeit häufen sich vor allem Säureattacken. Das Parlament befasst sich nun mit einem Gesetzentwurf, um die Strafen für diese Gewaltakte zu verschärfen. In der Regel ist das Gesicht des Opfers Ziel des Angriffs, aber auch andere Körperteile werden verätzt. Die betroffenen Hautstellen werden vollständig entstellt, und das vorherige Aussehen ist auch mit chirurgischen Eingriffen kaum wiederherstellbar.

"Die Täter sorgen dafür, dass das Opfer niemals den Angriff vergisst und sich dadurch immer daran erinnert, was zu der Tat geführt hat", sagt die Abgeordnete Gloria Stella Díaz von der Unabhängigen Bewegung der absoluten Erneuerung (MIRA). Häufig ist Eifersucht der Grund und meist Frauen die Opfer. Auch Minderjährige sind schon Säureattacken ausgesetzt gewesen.

Neben häuslicher Gewalt kommt es immer wieder zu Säureangriffen mitten auf der Straße. Díaz berichtet von zwei Fällen in der Hauptstadt Bogotá. "In einem Fall war es schlicht Bösartigkeit, im anderen Fall hatte das Opfer die Herausgabe seines Geldes verweigert", erzählt Díaz. Eines der Opfer war noch minderjährig. Der Junge erlitt Verbrennungen zweiten und dritten Grades. In einem dritten Fall habe eine Frau eine andere angegriffen, weil sie annahm, dass diese ein Verhältnis mit ihrem Ehemann hatte. Die Angreiferin wurde zu neun Jahren Haft verurteilt.

Neun Jahre sind derzeit Höchststrafe

Neun Jahre sind nach aktuellem Recht die Höchststrafe für eine Säureattacke. Bei gutem Benehmen kann diese Strafe reduziert werden. Díaz will mit ihrem Gesetzesvorschlag 197/2012 erreichen, dass die Strafe erhöht wird. Sie fordert mindestens zwölf Jahre für einen Säureangriff. Wenn er sich gegen eine Frau, gegen Minderjährige oder eine Person des öffentlichen Lebens richtet, die ihre Einkünfte mithilfe eines Berufs erzielt, für den ihr Gesicht eine wichtige Rolle spielt, soll der Täter für 20 Jahre hinter Gitter kommen.

Díaz will aber auch ein besseres soziales Netz für die Opfer schaffen. "Der Staat muss den Weg frei machen für umfassende Sozial-, Psycho- und Rechtsberatung für die Opfer." Auch solle der Staat die Kosten für den chirurgischen Eingriff bezahlen und den Opfern helfen, in Jobs zu kommen.

Quelle: IPS, Autorin: Helda Martínez

Eifersucht ist häufig der Grund für Misshandlungen - die Opfer sind Frauen. Foto: Flickr/kennyrivas

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