Entschädigung Vertriebener hat begonnen
Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos hat am vergangenen Wochenende mit der Implementierung des Gesetzes zur Entschädigung von Gewaltopfern begonnen. In der Provinz Córdoba übergab er 304 Bauernfamilien, die durch die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Guerillas und Paramilitärs vertrieben wurden und all ihren Besitz verloren, 4.225 Hektar Land. Das Land wurde aus dem Besitz von Drogenhändlern konfisziert. „Heute haben wir die große Agrarrevolution Kolumbiens begonnen“, so das Staatsoberhaupt im Anschluss an die Übergabe.
Die Regierung spricht von insgesamt 700.000 Hektar Land, das die Paramilitärs und Guerillas im Zuge ihres bewaffneten Konflikts illegal an sich genommen haben. Die Bauernfamilien, denen die Grundstücke ursprünglich gehörten, wurden zumeist vertrieben. Santos betonte, dass die Rückgabe von Land alleine nicht zur Wiedergutmachung ausreiche. „Wir müssen den Betroffenen auch helfen, das Land wieder zu bestellen, damit sie ein Einkommen generieren können. Nur so können wir diesen tausenden Familien ein menschenwürdiges Leben ermöglichen“, erläutert Santos.
Die kolumbianische Regierung hatte das Gesetz zur Entschädigung von Gewaltopfern im Juni vergangen Jahres im Beisein von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verabschiedet. Es ist für die nächsten zehn Jahre gültig. Santos sieht vor in diesem Jahr noch 2.100 Landrückgaben umzusetzen. Bis zum Ende seiner Amtszeit im Jahr 2014 sollen ca. 400.000 vertriebene Familien 3.500.000 Hektar Land, die ihnen entwendet wurden, zurück erhalten. (aj)