ELN-Guerilla wendet sich an die Kirche
Die linksgerichtete Guerilla-Organisation ELN hat in einem Brief an die katholischen Bischöfe in Kolumbien ihren Willen zu einer friedlichen Lösung des bewaffneten Konfliktes bekräftigt. Der politische Sprecher der „Ejército de Liberación Nacional“, Nicolás Rodríguez Bautista, alias "Gabino", bat die Kirche, über Wege einer friedlichen, politischen Lösung des Krieges nachzudenken. "Die ELN hat dem Land und der Regierung wiederholt angeboten, für die Suche nach Wegen einer politischen Lösung zur Verfügung zu stehen", heißt es in dem Schreiben, das verschiedenen kolumbianischen Medien zugespielt wurde. Die ELN sei bereit, sich mit den religiösen Vertretern des Landes über verschiedene Vorschläge auszutauschen und zu diskutieren. "Es gibt keinen Zweifel, dass die Kirche bei diesem Vorhaben eine große Rolle spielen wird", heißt es in dem ELN schreiben weiter.
Die ELN wurde 1964 gegründet und zählt zu den ältesten noch aktiven Guerrilla-Organisationen Lateinamerikas. Sie verfügt nach aktuellen Schätzungen über 5000 bewaffnete Kämpfer und ist hinter der FARC die zweigrößte kolumbianische Guerilla-Bewegung. Der ELN werden zahlreiche schwere Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt. Die Europäische Union stuft sie als Terror-Organisation ein. (TK)