Einsatz für Haiti
Kolumbien will seinen heute beginnenden Vorsitz im UN-Sicherheitsrat dazu nutzen, das Thema Haiti wieder auf die internationale Agenda zu setzen. Mehr als ein Jahr nach dem Erdbeben vom 12. Januar 2010 hat das Land noch immer mit den schwerwiegenden Folgen zu kämpfen. Die Naturkatastrophe forderte fast 300.000 Menschenleben, über eine Million Haitianer wurde obdachlos. Im Oktober vergangenen Jahres kam dann noch eine Cholera-Epidemie hinzu, der Tausende zum Opfer fielen.
Hilfe bislang wenig effizient
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos will daher dem Wiederaufbau des ärmsten Lands Lateinamerikas Vorrang geben in den Sitzungen des UN-Sicherheitsrats, die am 6. April unter dem Vorsitz Kolumbiens beginnen. Die bislang geleistete Hilfe habe sich für Haiti nicht als so effektiv erwiesen, dass echte Fortschritte erzielt worden seien, so Santos. Die Völkergemeinschaft müsse für ihre Verantwortung gegenüber dem Inselstaat sensibilisiert werden.
UN-Truppen von Sicherheitsaufgaben entbinden
Kolumbiens Außenministerin María Ángela Holguín hat Haiti Ende März besucht, um sich ein Bild von der Lage zu machen. In Gesprächen mit Präsident René Préval und Premierminister Jean Max Bellerive wurde besprochen, wie die internationale Gemeinschaft zielgenau helfen kann. Präsident Préval unterstrich die Notwendigkeit eines Kurswechsels die Arbeit der Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Haiti (MINUSTAH) betreffend: Sie solle sich der Entwicklung des Landes widmen und nicht länger Sicherheitsaufgaben übernehmen. Die Truppen sind seit Juni 2004 in Haiti stationiert.
Kolumbien wird bis Dezember 2012 einen der zehn nicht-ständigen Sitze im UN-Sicherheitsrat halten. (bs)
Quelle: Adital