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USA, Argentinien |

Einigung mit US-Gläubigern

Foto: picture alliance/AP Photo/Pisarenko
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Argentinien hat sich mit weiteren US-Gläubigern geeinigt. Wie der gerichtlich bestellte Vermittler Daniel Pollack bekannt gab, entspricht die Vereinbarung in etwa einem Vorschlag, den Argentinien am 5. Februar vorgelegt habe. Das Angebot sah die Zahlung von 6,5 Milliarden Dollar in bar an die Kläger vor. Die klagenden Gläubiger, die sich einer früher ausgehandelten Umschuldung verweigern, sind vor allem Hedgefonds.

Als Argentinien Ende 2001 pleite ging, waren auch seine Staatsanleihen nichts mehr wert. Doch US-Hedgefonds hatten Schuldtitel im Nennwert von neun Milliarden Dollar zu Schleuderpreisen aufgekauft - und auf der vollen Rückzahlung bestanden. Während 93 Prozent der Gläubiger damals die Umschuldungsangebote Argentiniens annahmen, zogen die Fonds vor Gericht.

Der Rückschlag kam 2014

Ein US-Bezirksrichter urteilte 2014 gegen Argentinien und verfügte, das Land müsse diese Schulden erst begleichen, bevor es andere Staatsanleihen bedienen könne. Der Fall wird in New York verhandelt, weil die Papiere einst unter US-Recht ausgegeben wurden, um sie an den Finanzmärkten attraktiver zu machen.

Argentiniens ehemalige Präsidentin Cristina Kirchner hatte öffentlich einen Feldzug gegen die "Geierfonds" gestartet. Dabei wurde sie von einem Großteil der argentinischen Bevölkerung unterstützt. Der neue konservative Präsident Mauricio Macri plädierte hingegen schon im Wahlkampf für neue Verhandlungen mit den Hedgefonds. Der ungelöste Schuldenstreit halte Investoren ab, argumentierte er.

"Technisch zahlungsunfähig"

Tatsächlich ist das zweitgrößte Land Südamerikas durch den Zahlungs-Boykott weitgehend von den internationalen Geldströmen abgeschnitten. Außerdem war Argentinien, obwohl es über Devisenreserven verfügt, nach dem Urteil des US-Richters als technisch zahlungsunfähig eingestuft worden, was die Kreditwürdigkeit des Landes noch weiter ramponiert hat. Die Einigung mit den Investoren könnte Argentinien helfen, wieder Zugang zu den internationalen Kreditmärkten zu bekommen.

Argentinien benötigt dringend Geld, um seine marode Infrastruktur zu sanieren. Zudem wären geringere Finanzierungskosten eine willkommene Hilfe für Unternehmen und Regionen in der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas.

Macris Regierung hatte ihr Angebot unter die Bedingung gestellt, dass der Bezirksrichter das Verbot des Schuldendienstes bei anderen Gläubigern aufhebt. Zudem muss noch das argentinische Parlament zustimmen.
Die Hedgefonds müssen Abstriche von mehr als 25 Prozent an den ursprünglichen Forderungen von insgesamt mehr als neun Milliarden Dollar machen. Die übrigen 93 Prozent der Gläubiger hatten über 70 Prozent abschreiben müssen.

Quelle: Deutsche Welle, rb/jj (dpa, epd, rtr)

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