Ecuador fordert stärkere Militärpräsenz an der Grenze
Nachdem am Morgen des 8. August (Ortszeit) ein ecuadorianischer Soldat an der Grenze zu Kolumbien von Paramilitärs erschossen wurde, hat die ecuadorianische Regierung von ihren kolumbianischen Nachbarn eine stärkere Präsenz der Armee an der gemeinsamen Grenze gefordert. Angriffe auf ecuadorianischem Territorium werde man nicht dulden, unterstrich Außenminister Ricardo Patiño bei einer Pressekonferenz.
Der ecuadorianische Leutnant und Leiter einer Grenzschutzeinheit Diego Armando Maldonado war in Puerto Mestanza (Provinz Sucumbíos) bei einem Patrouillengang von Paramilitärs erschossen worden, die der Aufforderung sich zu stellen nicht nachgekommen seien. Bei dem mehrstündigen Schusswechsel, an dem laut Regierungsangaben auch zwei Hubschrauberbesatzungen und insgesamt 60 Soldaten beteiligt waren, sind außerdem fünf Paramilitärs getötet worden, zwei weitere wurden überwältigt und verhaftet, so Patiño.
Zudem habe es noch eine weitere Auseinandersetzung am Ufer des Flusses San Miguel gegeben, bei denen die ecuadorianische Armee mit großkalibrigen Waffen angegriffen worden sei, so der Außenminister.
Bombenangriff auf FARC-Lager in Ecuador 2008
Um welche bewaffneten Kräfte es sich genau handele, könne derzeit noch nicht gesagt werden, berichtet die Nachrichtenagentur TeleSur. Der ecuadorianische Armeechef Leonardo Barreiro erklärte, man suche weiter nach den Angreifern und setze die Grenzpatrouillen fort.
In der Vergangenheit hat es immer wieder Grenzzwischenfälle zwischen Kolumbien und Ecuador gegeben. Nachdem die kolumbianische Armee am 1. März 2008 ein Lager der kolumbianischen FARC-Guerilla auf ecuadorianischem Territorium bombardiert und dabei 25 Personen getötet wurden, hatte Ecuador die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien abgebrochen und sie erst Ende 2010 wieder aufgenommen, nachdem der kolumbianische Präsident Uribe aus dem Amt geschieden war. (bh)