Drogenboss Diego Pérez Henao festgenommen
Der Paramilitär und Kopf des kolumbianischen Rastrojo Kartells Diego Pérez Henao wurde am Sonntag im venezolanischen Bundesstaat Barinas festgenommen. Henao hielt sich dort in einer Finka versteckt und gab sich als Landarbeiter aus. Das Kartell ist dafür bekannt, Kokain von Kolumbien über Mexiko in die USA zu schmuggeln. Nach Angaben der kolumbianischen Polizei war Henao einer der meist gesuchten Kriminellen in den Amerikas. Er übernahm die Führung des Kartells nachdem sein Vorgänger Javier Antonio Calle Serna sich vor einem Monat in den Vereinigten Staaten ergeben hatte.
Der venezolanische Präsident Hugo Chávez sagte seinem kolumbianischen Kollegen Juan Manuel Santo die baldige Auslieferung von Henao zu. Santos gratulierte den venezolanischen und kolumbianischen Polizeieinheiten, die an der Ergreifung von Henao, auch bekannt unter dem Spitznamen Diego Rastrojo, beteiligt waren. Der Polizeichef Kolumbiens José Roberto Leon bezeichnete die Festnahme als einen gelungenen Schlag gegen alle Banden Kolumbiens. In seinem Heimatland erwartet den Drogenboss neben der Anklage für das illegale Herstellen und Verkaufen von Drogen sowie Entführung auch die Anklage in 66 Fällen von Mord.
Die USA hatten eine Belohnung in Höhe von fünf Millionen Dollar für den entscheidenden Tipp ausgeschrieben, der zu Henaos Verhaftung führe. Der 41-Jährige war bereits im vergangen Jahr in Florida wegen Kokainschmuggel angeklagt. Henao gehörte zu den Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) bevor er in den 1990er Jahren Mitglied des Drogenkartells Norte-del-Valle wurde, welches hauptsächlich entlang der Pazifikküste Kolumbiens operiert. (aj)