Drei Tote bei Protesten
In Perus südöstlicher Amazonasregion Madre de Dios sind am Mittwoch bei heftigen Zusammenstößen zwischen Polizeieinheiten und informellen Goldschürfern mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Seit Freitag hatten tausende Männer nahe der Grenze zu Brasilien und Bolivien gegen staatliche Regulierungsmaßnahmen zur Eindämmung nichtgenehmigter Goldschürfanlagen in dem rohstoffreichen Amazonasgebiet demonstriert. Zur Eskalation in der Goldgräberstadt Puerto Maldonado rund 1,5 Flugstunden von Lima war es gekommen, als Protestierende zur Besetzung von Straßen und Brücken übergegangen waren, so Regierungskreise. Polizeieinheiten zur Aufstandsbekämpfung seien danach gewaltsam gegen die Demonstranten vorgegangen, berichten lokale Medien.
»Die Gewalttaten haben den Tod von drei Personen verursacht, 55 Menschen sind verletzt«, hieß es in einer im ganzen Land ausgestrahlten TV-Mitteilung der Regierung. Darin beschuldigt die Administration von Präsident Ollanta Humala die informellen Goldsucher des Gebrauchs von »Schusswaffen, Sprengstoff und anderen Materialien«. Bei den drei Toten handele es sich um »Zivilisten im Alter von 41, 46 und 30 Jahre«, teilte Innenminister Daniel Lozada auf einer Pressekonferenz in Lima mit. Die Protestierenden forderte Perus Ombudsmann für Menschenrechte Rolando Luque zu »Verantwortung und einer Kontaktaufnahme mit den Behörden zur Wiederaufnahme des unterbrochenen Dialoges« auf.
Am Mittwochmorgen nahmen rund 10000 Goldschürfer die Proteste wieder auf. Mit einem Generalstreik fordern sie die Regierung in Lima zur Rücknahme eines Gesetzes auf, das nicht genehmigten Goldabbau unter Strafe stellt. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP warnte der Vorsitzende des Bundes für traditionellen Bergbau FENAMAD Luis Otzuka vor »fatalen Folgen«, sollte Lima sich gegen eine Neuverhandlung der »kriminalisierenden« Norm stellen. Im Februar 2012 war das umstrittene Gesetz verabschiedet worden, das unter Berufung auf Umweltschutz zehn Jahre Haft für illegalen Bergbau vorsieht. (bb)