Drei Priester innerhalb einer Woche umgebracht
Im westmexikanischen Bundesstaat Michoacan wurde der katholische Priester Jose Alfredo Guillen tot aufgefunden. Der Geistliche ist eine Woche zuvor in der Stadt Janamuato überfallen und entführt worden. Seitdem gab es keine Spur von ihm. Am Sonntagabend, 25. September 2016, fand die Polizei schließlich seine Leiche. Einer ersten forensischen Untersuchung zufolge ist Guillen bereits mehrere Tage vor dem Auftauchen seiner Leiche erschossen worden. Bisher gibt es keine Spur, die zu den Tätern führen könnte.
In der Woche zuvor wurden im Osten des Landes zwei weitere Priester erschossen. Auch die Priester Alejo Nabor Jiménez Juárez und José Alfredo Suárez de la Cruz wurden verschleppt, bevor die mexikanische Staatsanwaltschaft am 19. September den Fund ihrer Leichen bekannt gab. Ein Messner, der gemeinsam mit den Priestern entführt wurde, überlebte den Vorfall. "Wir sind entsetzt über diese Nachricht und beten für ihre ewige Ruhe", so Bischof José Trinidad Zapata Ortiz von Papantla in der Verlautbarung der Diözese zum Tod der Priester. "Einmal mehr müssen wir feststellen, dass Gewalt und Unsicherheit tief in unserer Gesellschaft verwurzelt sind."
Zusammenhang zu internationalem Drogenhandel?
Auch wenn die Motive der Tat und die genauen Umstände des Todes der drei Geistlichen bisher ungeklärt bleiben, wird in Medienberichten ein Zusammenhang zum internationalen Drogenhandel hergestellt. Sowohl der Staat Michoacan als auch Veracruz gelten als Hochburgen der mexikanischen Drogenkartelle. In beiden Bundesstaaten stellt die damit einhergehende Gewalt seit Jahren eine Gefahr für die örtliche Bevölkerung sowie eine große Herausforderung für die Polizei dar. Vor allem in Michoacan geriet die Situation in den vergangen Jahren immer wieder aus den Fugen. Die Menschen dort fühlen sich von der nationalen Regierung mit dem Gewaltproblem im Stich gelassen und gründeten 2014 eigene Bürgermilizen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. (aj)
Foto: Christiane Birr,CC BY-SA 2.0.