Dominikanische Republik: Meeresschutzgebiet wird mehr als verdoppelt
30 Prozent der Meeresfläche der Dominikanischen Republik sollen zukünftig unter Naturschutz stehen. Getroffen hat den Beschluss die zweite Meereskonferenz der Vereinten Nationen, die vom 27. Juni bis zum 1. Juli in Lissabon tagt. Orlando Jorge Mera hatte die erfreuliche Entscheidung selbst verkünden wollen. Am 6. Juni wurde der 55-Jährige von einem Freund aus Kindertagen in seinem Büro in Santo Domingo erschossen. Der Täter, Betreiber eines Zementwerks, hatte sich eines Umweltverstoßes schuldig gemacht, den der Minister konsequent ahndete, ohne, wie erhofft, auf die Freundschaft Rücksicht zu nehmen.
Das neue Meeresschutzgebiet wird den Namen Meras tragen, der sich als Umweltminister für die Schaffung dieser Schutzzone besonders eingesetzt hatte - vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels. Es handelt sich um ein binationales Meeresschutzgebiet, gemeinsam mit Kolumbien. Die Meerestiefe erreicht teilweise mehr als 4.000 Meter. In einem Interview mit der spanischen Zeitung “El País” hatte Orlando Jorge Mera kürzlich erklärt, die Karibikstaaten zählten nicht zu den Hauptveursachern des Treibhauseffekte, sie gehörten aber zu jenen, die der größten Gefahr ausgesetzt seien. Die Küsten erodierten und der Zustand der Korallen verschlechtere sich.
Mera war überzeugt, dass die Erhaltung der Biodiversität des Meeres auch bedeute, den Lebensunterhalt der Bevölkerung zu sichern. Neben einem umweltfreundlichen Tourismus hatte er dabei die Fischerei im Blick.