Diskriminierung: Uni verhängt Kolumbus-Wandbilder
Nach Protesten von Studenten und Lehrkräften der Universität „Notre Dame“ in den Vereinigten Staaten von Amerika hat die Hochschulleitung beschlossen diskriminierende Wandbilder abzuhängen. Insgesamt 12 Zeichnungen auf Gips aus dem Jahr 1880 seien zensiert worden. Die Werke des Künstlers Luigi Gregori würden die Eroberung und Versklavung der indigenen Bevölkerung Amerikas verherrlichen, berichtet die mexikanische Tageszeitung „El Universal“ am Donnerstag, den 24. Januar 2019.
„In der Zeit, als sie gezeichnet wurden, galten die Wandbilder nicht als eine Beleidigung für die indigenen Völker“, erklärte der Universitätsdirektor John Jenskins in einem am Wochenende veröffentlichten Schreiben der katholischen Privatuniversität. Die Bilder zeigen die verschiedenen Phasen der Entdeckungsreisen von Christopher Kolumbus. Für die Ureinwohner der „Neuen Welt“ sei die Ankunft von Kolumbus „nicht weniger als der Beginn einer Katastrophe gewesen“, so der Rektor. Die Europäer brachten den Indigenen „Ausbeutung, die Enteignung von Land, die Unterdrückung ihrer lebendigen Kulturen, Versklavung und Epidemien mit Millionen von Toten“, führt der Brief weiter aus. Die Bilder wurden mit Stoffen verhängt, sollen aber bei besonderen Anlässen gezeigt werden. An einer anderen Stelle auf dem Campus werden Fotografien der Wandbilder mit Erklärtexten ausgestellt. Die University of Notre Dame du Lac ist eine katholische Privatuniversität im US-Bundesstaat Indiana. Sie wurde im Jahre 1842 von dem französischen Priester Edward Sorin gegründet. (bb)