Die Kochtöpfe sind zurück
In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sowie in anderen Großstädten des Landes haben die Menschen Ende vergangener Woche mit dem Schlagen auf Kochtöpfe gegen die Politik der Präsidentin Christina Kirchner protestiert. Neben der restriktiven Wechselgeldpolitik der argentinischen Regierung, ist es vor allem eine eventuell dritte Amtszeit des derzeitigen Staatsoberhaupts, die die Menschen auf die Straßen treibt. Bereits seit mehreren Monaten halten sich die Gerüchte, dass Kirchner die argentinische Verfassung reformieren möchte, um eine dritte Amtszeit möglich zu machen. Derzeit ist es einem Staatsoberhaupt lediglich erlaubt ein Mal wiedergewählt zu werden. Kirchner selber hat die Gerüchte um den Wunsch weitere vier Jahre als Präsidentin nach 2015 bisher weder bestätigt noch dementiert.
Die argentinische Präsidentin, die im vergangen Jahr noch mit einer deutliche Mehrheit im ersten Wahlgang wiedergewählt wurde, scheint an Unterstützung in der Bevölkerung zu verlieren. Nach der jüngsten Umfrage von Management und Fit sind es nur noch knapp 30 Prozent der Argentinier, die voll hinter ihrer Regierungechefin stehen.
Dass Menschen mit dem Schlagen auf Kochtöpfe ihrem Unmut Gehör verschaffen, erinnert stark an die letzet große Wirtschaftskrise des südamerikanischen Landes. Im Jahr 2001, damals unter Präsident Fernando de La Rúa, machte damit ein großer Teil der Mittelschicht auf die Verschlechterung der Lebensverhältnisse in Argentinien aufmerksam. Die leeren Kochtöpfe sollten damals auch verdeutlichen, dass die Menschen nicht mehr genug Geld für etwas zu essen haben. (aj)