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Venezuela |

Der einsame Staatsfeind Nr. 1

Wie Blickpunkt Lateinamerika berichtete, ist der "meistgesuchte Mann Venezuelas" Oscar Perez letzte Woche bei einem Einsatz von Streitkräften der Regierung getötet worden. Nun sind weitere Details bekanntgeworden.

Während des mehrstündigen Einsatzes der Polizei nahm Perez mehrere Videos auf, die den Ablauf des Angriffs dokumentieren. In den Videos, die Perez vor und während der Erstürmung seines Verstecks über die Social-Media-Plattform Instagram veröffentlichte, sagte er, dass seine Männer und er sich stellen möchten. Für die Streitkräfte sei das aber keine Option. Oppositionspolitiker Antonio Ledezma, der seit November im spanischen Exil lebt, sagte der Tageszeitung "El National": "Maduro hat den Befehl gegeben, Perez hinzurichten."

Angst vor dem eigenen Scheitern

Im Vorfeld seines Todes hat Oscar Perez wochenlang Botschaften an die amerikanische Zeitung "New York Times" gesendet. Er wollte seine Geschichte erzählen. "Ich kämpfe für die Freiheit des Land, für eine bessere Zukunft", sagte er in einer Mitteilung, gesendet über eine Messenger-App, wenige Tage vor seinem Tod. "Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich habe Angst vor dem Scheitern, und das Volk zu enttäuschen." Er fühlte sich alleine und zu seinem Bedauern gab es keine großen Demonstrationen auf den Straßen. Dass die Rebellion nie kam, hat ihn bis zu seinem Tod verfolgt.

Er bezichtigte in einem anderen Video den Innen- und Justizminister von Venezuela Néstor Reverol und die Regierung, dass sie es seien, die den Drogenhandel förderten.

Verzögerte Beerdigung

Oscar Perez wurde am Sonntagmorgen in Caracas beerdigt. Zwei Verwandte durften an der Beerdigung teilnehmen. Die Regierung weigerte sich zunächst den Leichnam freizugeben. Es blieb lange unklar, ob und wann die Beerdigung stattfinden würde.

Oscar Perez war fünfzehn Jahre lang bei der Spezialeinheit der venezolanischen Polizei CICPC, ähnlich der deutschen Kriminalpolizei, angestellt, bevor er zum "Staatsfeind Nr. 1" erklärt wurde. Im Juni 2017 kaperte einen Hubschrauer und warf Granaten auf den Obersten Gerichtshof und schoss auf das Innenministerium. Perez sah sich als Anführer einer Bewegung, die die Regierung stürzen wollte. (aw)

Quellen: New York Times, El Nacional, SPIEGEL, BBC

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