Cristina Kirchner für zweite Amtszeit vereidigt
Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner ist am Samstag in Buenos Aires für ihre zweite Amtszeit von vier Jahren vereidigt worden. Die 58-Jährige nahm in einer feierlichen Zeremonie vor dem Kongress die Regierungsschärpe entgegen. Kirchner hat am 23. Oktober in einem Erdrutschsieg die Präsidentschaftswahlen in Argentinien für sich entschieden. Bereits im ersten Wahlgang erhielt sie 54 Prozent der Stimmen und sicherte sich damit einen Vorsprung von 37 Prozent zur Opposition. Dies ist das beste Wahlergebnis, was ein Kandidat seit dem Ende der Diktatur 1986 erzielt hat. In ihren Eid bezog Cristina Kirchner auch ihren verstorbenen Ehemann Néstor Kirchner ein, von dem sie das Präsidentenamt übernahm.
In ihrer Rede am Samstag konzentrierte sich die Politikerin vom Bündnis „Front für den Sieg“ (Frente Para la Victoria- FPV) auf die wirtschaftlichen Aspekte ihrer zweiten Amtszeit. Das Wirtschaftswachstum von derzeit acht Prozent wird größtenteils ihrer Politik zugeschrieben und hatte ihre Position für die Wahl massiv gestärkt. Die größte Herausforderung für die Staatspräsidentin wird es nach Angaben von Experten sein, die hohe Inflation innerhalb der nächsten vier Jahre in den Griff zu bekommen.
Nachfolge weiterhin ungeklärt
Ein großes Fragzeichen steht hinter der Frage, wer innerhalb der FVP Cristina Kirchners Folge antreten könnte. Die argentinische Verfassung verbietet eine dritte Amtszeit und die charismatische Politikerin erklärte bisher 2015 nicht antreten zu wollen. Sollte sie eine dritte Amtszeit anstreben, müsste Kirchner die Verfassung ändern. „Diese Frage wird sich in spätestens zwei Jahren klären müssen“, so der Direktor des Zentrums für öffentliche Meinung von der Universität Belgrano Orlando D‘Admao zur Nachrichtenagentur Efe.
Cristina Kirchner hat 2007 die Nachfolge ihres Ehemanns Néstor Kirchner angetreten und ist die erste weibliche Staatspräsidentin Argentiniens. Sie hat in vielerlei Hinsicht die Politik ihres verstorbenen Ehemanns fortgesetzt. Trotz des wirtschaftlichen Erfolgs in Argentinien weisen Kritiker immerhin darauf hin, dass die Politik des Regierungsbündnisses von zu vielen staatlichen Eingriffen geprägt sei.(aj)