Correa ins Asyl nach Belgien? - Justiz leitet Verfahren ein
Weil die Justiz in Ecuador gegen Ex-Präsident Rafael Correa ermittelt zieht der Vorgänger des amtierenden Staatschef Lenín Moreno die Beantragung von politischem Asyl in Belgien in Erwägung. „Das ist eine der Alternativen, über die nachgedacht wird, obwohl noch nichts entschieden ist“, zitiert die Nachrichtenagentur Infobae den studierten Ökonom am Mittwoch, den 20. Juni 2018.
Gegen Correa, der sich derzeit in Belgien bei der Familie seiner belgischen Ehefrau aufhält, wurde ein Verfahren wegen Entführung und Bildung einer kriminellen Vereinigung im Fall des Abgeordneten Fernando Balda eröffnet. Der Präsident der Oppositionspartei Sociedad Patriotica war im August 2012 in Kolumbien von Unbekannten zeitweise entführt worden und beschuldigt nun seinen einstigen Widersacher der Tat.
Die zuständige Richterin Daniella Camacho der Strafkammer des Obersten Nationalen Gerichtshofs (CNJ) hatte gegen den von 2007 bis 2017 regierenden Politiker die Auflage erteilt, sich alle 15 Tage vor Gericht in der Hauptstadt Quito zu melden, gültig ab dem 2. Juli 2018. Davor hieß es, Correa solle sich lediglich bei der Botschaft Ecuadors in Belgien melden. Der Ex-Präsident fürchtet in U-Haft genommen zu werden. Auch lägen keine oder nur gefälschte Beweise vor. Schließlich sei die Tat, wenn begangen, längst verjährt, so Correa. (bb)