Coca-Cola wehrt sich gegen Gewerkschafts-Vorwürfe
Das Unternehmen Coca-Cola wehrt sich gegen Vorwürfe, in Kolumbien Gewerkschaftsrechte zu missachten. "Wir haben mit allen Gewerkschaften ununterbrochen geltende Tarifverträge", sagte eine Sprecherin am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die kolumbianische Lebensmittelgewerkschaft Sinaltrainal hatten am Mittwoch in Köln kritisiert, dass Coca-Cola zu den aggressivsten Firmen im Kampf gegen Gewerkschaften zähle.
Der Anteil gewerkschaftlich organisierter Arbeitnehmer bei Coca-Cola in Kolumbien liege bei 28 Prozent, erklärte das Unternehmen. Im Landesschnitt gehörten dagegen nur 4 Prozent der Arbeitnehmer Gewerkschaften an. Der Konzern habe schon seit mehreren Jahren für eigene Mitarbeiter und Subunternehmer umfangreiche Schutzmaßnahmen eingerichtet. Als Mitglied im UN Global Compact habe Coca-Cola sich und seine Zulieferer dazu verpflichtet, Richtlinien für Menschen- und Arbeitsrechte einzuhalten. Dies werde durch unabhängige Dritte überprüft. Seit 2003 seien weltweit fast 10.000 Überprüfungen vorgenommen worden.
Dagegen erklärte Carlos Olaya von der kolumbianischen Lebensmittelgewerkschaft Sinaltrainal, dass in den Coca-Cola-Niederlassungen des Landes die Arbeit der Gewerkschaften massiv eingeschränkt oder verboten werde. Viele Mitglieder erhielten Todesdrohungen. In diesem Jahr seien bereits zwei Gewerkschafter ermordet worden. Bisher seien die meisten Beschäftigten in den Coca-Cola-Subunternehmen Leiharbeiter. Sie arbeiteten zwischen 16 und 18 Stunden am Tag für einen Stundenlohn von 40 Dollar-Cent.
Quelle: KNA