Chef des Golf-Kartells verhaftet
In Mexiko ist Sicherheitsbehörden erneut ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen gelungen. Laut lokaler Medienberichte verhaftete die Armee am Sonnabend Mario Armando Ramírez Treviño, Chef des berüchtigten Golf-Kartells, das den Schmuggel von Marihuana und Kokain über die US-amerikanische Grenze kontrolliert. Die Regierung bestätigte die Festnahme, ohne jedoch weitere Einzelheiten anzugeben, so die Nachrichtenagentur Reuters.
Zudem wurde eine Verstärkung der Grenzsicherheit angekündigt, um „möglichen Reaktionen krimineller Organisationen“ entgegentreten zu können, erklärte Eduardo Sánchez, Sprecher des nationalen Sicherheitsstabs. Dem Kartellboss werden die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation, Drogenhandel und Entführung vorgeworden. Auch soll er den Befehl für bewaffnete Angriffe von Bandenmitgliedern auf Polizeistationen mit mehren Toten gegeben haben.
Ramírez Treviño, für den auch ein US-Auslieferungsgesuch vorliegt, soll sich durch Ermordung interner Rivalen an die Spitze des Golf-Kartells gekämpft haben, heißt es in Sicherheitskreisen. Im Juli hatte die Armee den Chef des Zeta-Kartells Miguel „El Z-40“ Treviño Morales verhaftet. 2010 war es nach inneren Streitigkeiten zum Bruch zwischen dem Golf-Kartell und den Zetas gekommen, die bisher als bewaffneter Arm der Golf-Organisation agierten. Trotz der Verhaftungen geht die Drogengewalt weiter. Allein seit Amtsantritt von Präsident Enrique Peña im Dezember 2012 sind im internen Konflikt über 6.000 Menschen gestorben. (bb)