Bürgerrechte gelten wieder
Tegucigalpa. Der Übergangspräsident Roberto Micheletti hat gestern den Ausnahmezustand aufgehoben, so dass wieder alle Grundrechte für die Einwohner Honduras gelten. Die massiven Einschränkungen, wie die Ausgangssperre, das Zulassen von Verhaftungen ohne Haftbefehl und das Aufheben der Presse- und Versammlungsfreiheit, hatte die Übergangsregierung nach der Rückkehr des gestürzten Präsidenten Zelayas angeordnet.
Bisher hat kein direkter Dialog zwischen Micheletti und Zelaya statt gefunden. Beide scheinen aber bereit zu sein, ein Krisengespräch zu führen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Micheletti besteht darauf, dass sich Zelaya wegen Verfassungsbruchs vor dem Gericht verantwortet. Der gestürzte Präsident hatte seinerseits neben der Aufhebung des Ausnahmezustands gefordert, dass die Armee die Belagerung der brasilianischen Botschaft beendet, in der Zelaya sich seit zwei Wochen aufhält.
Weiterhin gibt es verschiedene Bemühungen, von außen zwischen den Lagern zu vermitteln. Eine Delegation der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) soll am Mittwoch in der Hauptstadt Tegucigalpa eintreffen. Am 29. November sollen Präsidentschaftswahlen abgehalten werden.
Text: jam