Brasilien: Wandgemälde aus Asche des Amazonas-Regenwaldes
Der Street Art-Künstler Mundano übt mit einem riesigen Wandgemälde in der brasilianischen Metropole São Paulo Kritik an der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes.
In São Paulo hat der Künstler und Aktivist Mundano ein rund 1.000 Quadratmeter großes Wandgemälde aus Asche geschaffen. Zu sehen ist ein Feuerwehrmann, umgeben von abgeholzten Bäumen, Bränden und toten Tieren. Das Besondere daran ist, dass Mundano für das Wandgemälde die Asche verbrannter Bäume benutzt hat, die aus dem Amazonasgebiet, dem Pantanal, dem Cerrado und dem atlantischen Regenwald stammen. „Ich verwende Beweise des Verbrechens“, veranschaulicht der Graffiti-Künstler den Hintergrund seines Werkes. Mundano legte im Juni und Juli über 10.000 Kilometer quer durch Brasilien zurück, um die Asche zu sammeln. Aus Gesprächen mit Feuerwehrleuten erfuhr er von den Tragödien, die sie beim Kampf gegen die Flammen erlebt hatten. Mundano bezeichnet das Gemälde deshalb als einen „Hilfeschrei“. Das Niederbrennen der Wälder sei ein Akt der Selbstzerstörung.
Mit dem Mural „Operários de Brumadinho“ („Arbeiter von Brumadinho“) hatte Mundano die Dammbruch-Katastrophe im Jahr 2019 angeklagt, bei der 270 Menschen starben. Für dieses Wandgemälde verwendete der Künstler giftigen Schlamm aus Brumadinho. Es sei nötig gewesen, ein Monument zu schaffen, etwas, das die Menschen die Tragödie nicht vergessen lasse. Genau genommen habe es sich um ein Verbrechen gehandelt, das die konsequente Forderung nach Gerechtigkeit nach sich ziehen müsse.