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Boff und Perez Esquivel dürfen inhaftierten Lula nicht besuchen

Der einstmalige argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel will Lula für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Foto (Archivbild): Adveniat/Jürgen Escher
Der einstmalige argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel will Lula für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Foto (Archivbild): Adveniat/Jürgen Escher

Wie brasilianische Medien am Donnerstagabend, 20. April 2018 (Ortszeit), berichten, hatte Boff um einen "seelsorgerischen Besuch" gebeten. Perez Esquivel habe Lulas Haftbedingungen in der Zentrale der Bundespolizei in Curitiba inspizieren wollen. Eine Richterin lehnte die Anträge jedoch ab.

Besuche sind nur engsten Familienmitgliedern und Lulas Anwälten erlaubt. Am Dienstag war aber der Menschenrechtskommission des brasilianischen Senats ein Besuch Lulas gestattet worden, um seine Haftbedingungen zu überprüfen. Boff (79) gilt seit Jahrzehnten als enger Vertrauter und "spiritueller Ratgeber" des Ex-Präsidenten (2003-2010). Er sehe Lulas Inhaftierung als Teil eines Putsches an, um dessen erneute Kandidatur für die Wahlen im Oktober zu unterbinden, so Boff. Lula sei derzeit der einzige Politiker, der das "Geisterschiff Brasilien" wieder auf Kurs bringen könnte. Das brasilianische Volk wünsche sich Lula als Präsidenten, um die Reformen der aktuellen Regierung zurückzunehmen.

Der 86-jährige Esquivel sprach von einer "politischen, vom Hass angetriebenen Verfolgung Lulas". Die herrschende Klasse versuche, seine Wiederwahl zu verhindern, um die eigenen Privilegien zu retten. Esquivel kündigte an, Lula für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen. Er selbst erhielt den Preis 1980 für seinen friedlichen Widerstand gegen Argentiniens Militärdiktatur (1976-1983).

Lula ist seit zwei Wochen inhaftiert; er ist zu zwölf Jahren und einem Monat Haft wegen Korruption und Geldwäsche verurteilt. In Umfragen für die Oktoberwahlen liegt er trotzdem an erster Stelle. Eine Stichwahl würde er demnach klar gewinnen, egal wer sein Gegner wäre. Allerdings ist seine Kandidatur unwahrscheinlich, da ein von ihm selbst 2010 unterzeichnetes Gesetz eine Kandidatur verurteilter Politiker untersagt.

Quelle: KNA

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