Bischöfe setzen sich für politische Gefangene ein
Venezuelas Bischofskonferenz hat die Behörden dazu aufgerufen, den politischen Gefangenen grundlegende Rechte zu gewähren. In einem Kommuniqué der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden fordern die Bischöfe Zugang zu ärztlicher Versorgung und die Möglichkeit für die Inhaftierten, mit ihren Anwälten und den Angehörigen zusammenkommen zu können. Besondere Sorge bereite aktuell der Fall von Daniel Ceballos. Der ehemalige Bürgermeister von San Cristóbal sitzt wegen seiner Haltung zu den Protesten im Februar letzten Jahres ohne Urteil im Gefängnis. Sein schlechter Gesundheitszustand hat Befürchtungen ausgelöst, die Regierung Maduro sei bereit, ihn notfalls im Gefängnis sterben zu lassen.
Unabhängige Kontrollen der Haftbedingungen gefordert
Ceballos wurde am 23. Mai in eine Haftanstalt nach San Juan de los Morros gebracht, das rund 150 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Caracas liegt. Von der unerwarteten Verlegung, die sich unter erniedrigenden Umständen vollzog, wurden weder die Angehörigen noch die Anwälte von Ceballos informiert. Dieser befindet sich seit dem 22. Mai, ebenso wie der inhaftierte venezolanische Oppositionsführer Leopoldo López, in einem Hungerstreik. Die Bischöfe fordern in ihrem Kommuniqué auch die Möglichkeit des Besuchs von humanitären Organisationen wie dem Roten Kreuz sowie von Vertretern der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden selbst. Das Recht auf Leben und Gesundheit stehe über jeder politischen Position, und der Staat habe dieses zu garantieren. Es müsse dringend überprüft werden, ob die internationalen Menschenrechts-Standards für Inhaftierte in Venezuela eingehalten würden, wie sie auch in der Verfassung des Landes stünden. (bs)