Bischöfe: Reality-TV menschenverachtend
Brasiliens Bischöfe haben Reality-Shows im Fernsehen scharf angegangen. Dieses TV-Format verletze die Menschenwürde der Teilnehmer und untergrabe ungestraft die Werte der Gesellschaft, erklärte die Bischofskonferenz in einem Offenen Brief. Die TV-Sender sollten "über ihre Rolle und ihre Grenzen im Leben der Gesellschaft" nachdenken, empfahl die Bischofskonferenz. Führende Sender wehrten sich gegen die Vorwürfe, wie die brasilianische Presse am Freitag berichtet. Formate wie "Big Brother" und "A Fazenda", eine Art Überlebensshow in freier Wildnis, laufen im brasilianischen Fernsehen mit großem Erfolg.
Der größte Sender TV Globe teilte mit, der Sender sei laizistisch und folge bei seiner Programmgestaltung keiner religiösen Orientierung. TV Record erklärte, die Teilnehmer nähmen freiwillig an dem Programm teil. Man fühle sich daher nicht von der Kritik angesprochen.
Das kirchliche Schreiben richtet sich auch an Unternehmen, die in den Werbepausen ihre Spots ausstrahlen. "Wir möchten Sie auf die Auswirkungen aufmerksam machen, die eine Verbindung Ihrer Marke mit dieser Herabwürdigung der moralischen Werte der Gesellschaft verursacht", heißt es. Auch Eltern und Lehrer werden aufgefordert, die Kinder zu einem kritischen Umgang mit solchen Formaten zu erziehen.
Quelle: kna