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Kuba |

Bischöfe fordern politische Neuordnung

Die katholische Kirche in Kuba hat eine neue politische Ordnung auf der kommunistisch regierten Karibikinsel, verbesserte Beziehungen zu den USA und mehr Raum für privatwirtschaftliche Initiativen gefordert. In einem am Sonntag, 15. September (Ortszeit), auf der Internetseite der Kubanischen Bischofskonferenz veröffentlichten pastoralen Schreiben rufen die Bischöfe die Regierung um Präsident Raul Castro auf, das politische System des Landes zu reformieren: "Die Hoffnungen auf eine bessere politische Zukunft beinhalten auch eine neue politische Ordnung."

Die Kirchenvertreter berufen sich dabei auf bereits vollzogene erste Reformen in der kubanischen Wirtschaft. Nun müsse es auch im politischen Bereich eine "Aktualisierung" der politischen Ordnung geben, schreiben die Bischöfe. Den Begriff "Aktualisierung" hatte Präsident Castro zuletzt genutzt, um die angestoßenen Wirtschaftsreformen zu begründen. Diese hatten erste privatwirtschaftliche Initiativen ermöglicht, um gegen die Krise der kubanischen Wirtschaft anzukämpfen.

Beziehungen zu den USA überprüfen

"Kuba ist eine Nation aller Kubaner mit ihren Unterschieden und ihren Hoffnungen", begründet die Kirche ihren Ruf nach Reformen. Wichtig sei, dass diese Veränderungen eine politische Einbindung aller Einwohner vorsehe. Auch die Beziehungen zu den USA müssten überprüft werden, fordern die Bischöfe. "In diesem Zusammenhang internationaler Politik ist es notwendig, zu überdenken, inwieweit die Beziehungen zu den USA das Leben unseres Volkes in den vergangenen Jahrzehnten tiefgreifend und auf nachhaltige Weise beeinträchtigt haben." Die USA und Kuba unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Seit 1960 hält die USA zudem ein Handels-, Wirtschafts- und Finanzembargo gegen Kuba aufrecht.

Zugleich unterstreicht die Kubanische Bischofskonferenz, dass sie für einen "Dialog für die nationale Versöhnung" zur Verfügung stehe. Dieser sei notwendig geworden, um den Massenexodus von der Insel zu stoppen. Allein im Jahr 2012 hätten 46.000 Menschen die Insel verlassen. Beobachter werten das Schreiben als die direkteste Aufforderung zu politischen Reformen seit dem Jahr 1993, als Kuba unter einer schweren Wirtschaftskrise litt.

Vorsichtige Entspannung zwischen Kirche und Staat

Das über Jahrzehnte angespannte Verhältnis der katholischen Kirche und der kommunistischen Regierung hat sich in den vergangenen Jahren entspannt. Der Vorsitzende der Kubanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, gelang es vor zwei Jahren in direkten Gesprächen mit Präsident Castro, die Freilassung fast aller politischen Häftlinge zu erreichen, die nach dem sogenannten "Schwarzen Freitag" im März 2003 verhaftet worden waren. Die große Mehrheit wurde nach Spanien ausgeflogen. Nach dem Besuch von Papst Benedikt XVI. im März 2012 hatte die Regierung des Landes zudem den Karfreitag zum Feiertag erklärt.

Quelle: KNA

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