Bewaffnete vertreiben Indigene von "Dieseldorff Kaffee"-Ländereien
Nach der Vertreibung von rund 40 indigenen Familien in Guatemala haben Sicherheitskräfte die mutmaßlichen Täter ermittelt.
Sicherheitskräfte in Guatemala haben die Täter ausgemacht, die indigene Familien von Ländereien einer Kaffeeplantage vertrieben hatten. Das teilte Guatemalas Staatspräsident Alejandro Giammatei mit. Es handele sich bei den bewaffneten Männern um "Personen", die im Streit um ein Stück Land zu Gewalt gegriffen hätten. "Sie sind eingedrungen, haben für Unruhe gesorgt und die Häuser niedergebrannt", zitiert die Nachrichtenagentur AP den Präsidenten am Montag.
In der Nacht zum vergangenen Sonntag waren in der Gemeinde Cubilgüitz im Norden Guatemalas mehrere bewaffnete Männer in das von Indigenen bewohnte Stück Land eingedrungen. Nach der brutalen Vertreibung von rund 40 Familien hatten die Angreifer mindestens 15 Häuser in Brand gesteckt, geplündert und verwüstet. "Gewalt ist zwischen Brüdern inakzeptabel", hatte Gianmattei die Ereignisse auf Twitter daraufhin umgehend verurteilt, berichtete der Nachrichtensender "Canal Antigua".
Bei den vertriebenen Indigenen handelt es sich um Ex-Angestellte der deutschstämmigen Kaffee-Produzentenfamilie Dieseldorff. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Indigenenverband CUC berichtet, hätten die Indigenen die Ländereien besetzt, weil die Unternehmerfamilie 15 Jahre lang keinen oder zu wenig Lohn gezahlt habe. Sie beschuldigen die Kaffee-Plantagenbetreiber, die bewaffneten Männer bezahlt zu haben. "Dieseldorff Kaffee" bezeichnete die Vorwürfe als "falsch und verleumderisch". (bb)