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Kuba |

Besserer Schutz vor Hurrikans

´Gustav´, der am 30. August 2008 über den Karibikstaat hinwegfegte, wird den Menschen auf der zweitgrößten kubanischen Insel noch lange in Erinnerung bleiben. "Wir haben unser Haus und fast unser gesamtes Hab und Gut verloren", sagte Justo Carrillo, ein Einwohner der Küstenstadt Nueva Gerona, im Gespräch mit IPS. "So etwas Schreckliches hatten wir bis dahin noch nie erlebt."

Offiziellen Angaben zufolge haben ´Gustav´ und die beiden Hurrikane ´Ike´ und ´Paloma´ in Kuba Schäden von rund zehn Milliarden US‐Dollar verursacht. Wie seine Nachbarn hatte sich Carrillo mit seiner Familie rechtzeitig vor dem Hurrikan in Sicherheit gebracht.

Erst vor kurzem konnten sie die Notunterkunft verlassen. Sie leben nun in einem solide gebauten Wohnblock, der Hurrikans standhält. Das Gebäude, in dem früher ein Bildungsinstitut untergebracht war, wurde in 65 Apartments aufgeteilt. Im ersten Stock befinden sich außerdem ein Kindergarten, eine Grundschule und ein Café.

Der Umbau habe nicht viel gekostet, sagte Carrillo. Gemeinsam mit einigen Nachbarn gründete er zunächst eine Kooperative, um die angrenzenden Felder zu bewirtschaften. Mit Hilfe eines Kredits, den er über die Kooperative beantragt, will er Kühe kaufen und die Hausgemeinschaft künftig mit Milch beliefern.

Nach offiziellen Zahlen wurden mehr als 18.000 Häuser beschädigt, als ´Gustav´ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde über die südlich vor Kuba gelegene ´Insel der Jugend´ zog. Seitdem sind etwa 13.700 Gebäude wieder instand gesetzt worden.

Gut funktionierendes Frühwarnsystem

Der Katastrophenschutz in Kuba funktionierte immerhin so gut, dass bei dem Wirbelsturm keine Menschen ums Leben kamen. Auf der Insel der Jugend wurden allerdings mehr als 40 Personen verletzt und in dem einzigen Krankenhaus in Nueva Gerona behandelt.

Das Hospital ´Héroes del Baire´ soll nun zur ersten hurrikansicheren Klinik des Landes ausgebaut werden. Unterstützer des Projekts sind das Lateinamerikanische Zentrum für Katastrophenmedizin (Clamed), die Panamerikanische Gesundheitsorganisation und die spanische Behörde für Entwicklungshilfe (Aecid). Die geplanten Maßnahmen sollen sicherstellen, dass das Krankenhaus auch in Notfallsituationen seinen Betrieb größtenteils aufrecht erhalten kann. Unter anderem soll verhindert werden, dass die Versorgung mit Energie und Wasser ausfällt.

Auf der Insel gibt es auch ein gut ausgestattetes meteorologisches Zentrum sowie mehrere Beobachtungsstationen und eine Radaranlage in Punta del Este im äußersten Südosten. Genaue Vorhersagen für die anstehende Hurrikansaison wollen die Meteorologen noch nicht wagen. Es sei aber bereits absehbar, dass es mehr Stürme als üblich geben werde, sagte der Wissenschaftler Edgardo Soler.

Ende Mai hatte die US‐Wetter‐ und Ozeanografiebehörde NOAA vorhergesagt, dass sich in den kommenden Monaten über dem Atlantik zwischen 14 und 23 tropische Stürme bilden könnten. In acht bis 14 Fällen ist demnach mit Hurrikanen zu rechnen.

Autorin: Patricia Grogg, deutsche Bearbeitung: Corina Kolbe, in: IPS Weltblick

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