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Honduras |

Bertha Cáceres Flores erhält Shalompreis 2012

Am vergangenen Wochenende ist einer der ältesten und höchstdotierten Menschenrechtspreise Deutschlands verliehen worden. In Eichstätt erhielt Bertha Cáceres Flores aus Honduras den Shalompreis 2012.

Die 41-jährige Bertha Cáceres Flores ist Mitbegründerin und Direktorin des COPINH (Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras). Dieser zivile Rat der indigenen Volksgruppen wurde 1993 gegründet. Er setzt sich für die Rechte der indigenen Bevölkerung und den Erhalt der natürlichen Ressourcen ein. Die Organisation ist in über 200 Gemeinden aktiv, in denen sie verschiedene Projekte initiiert und unterstützt. COPINH organisiert Workshops zu Menschen- und Indigenen-Rechten, baut Räte auf und leitet Protestaktionen. Inzwischen gibt es sein Bildungszentrum (Centro Utopia) und zwei kommunale Radiosender, die eine unabhängige und kritische Informationsquelle für das ganze Land darstellen. In ihrem fast 20-jährigen Bestehen konnte COPINH schon zahlreiche Erfolge erringen. Während die illegale Abholzung der Wälder weitergeht, mussten zumindest schon über 30 Projekte der Holzindustrie auf Initiative der COPINH hin eingestellt werden. Bertha Cáceres Flores erhält wegen ihres Engagements ständig Drohanrufe. Vor rund einem Jahr wurde sie von der Polizei zusammengeschlagen. Sie konnte aus finanziellen Gründen nicht studieren, setzte sich aber schon früh für die Rechte der Frauen und Indigenen ein. Sie ist inzwischen als ´Stimme der Lencas (größter indigener Stamm Honduras´ mit 500 Gemeinden und rund 45 000 Personen) landesweit bekannt.

Ein Recht auf Glück und Freude

Bertha Cáceres Flores bedankte sich bewegt für die Ehre dieses Preises. Sie sagte, die starke Militarisierung ihres Landes, die derzeit stattfinde, sei wie ein erneuter Militärputsch. Sie hofften im COPINH dennoch auf Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit. Der Shalompreis stelle eindeutig eine Stärkung für die Lenca, ihr Volk, dar. Sie wollten nicht unter ausbeuterischen Bedingungen leben. Sie glaube daran, dass ein Honduras der Gerechtigkeit und Angstfreiheit gebaut werden könne. Und zwar schon heute. Sie wollten nicht warten, bis sich ein solches Leben in Respekt und Solidarität irgendwann erfülle. Es werde heute begonnen. Sie erinnerte auch an die ermordeten Mitstreiter des COPINH. Der Shalompreis bestärke sie in ihrem Tun: "Wir geben die Hoffnung auf ein würdevolles Leben niemals auf. Auch wir haben ein Recht auf Glück und Freude."

Ein düsteres Bild von Honduras zeichnete Elisabeth Freitag, Adveniat-Projektreferentin für Mittelamerika, die die Laudatio hielt. Eine der höchsten Kriminalitätsraten weltweit, keinerlei Rechtssicherheit, ungerechte Verteilung des Landbesitzes und die Unterdrückung der indigenen Bevölkerung prägten Honduras. Die Naturschönheiten würden verhökert, die Bevölkerung habe keinen Zugang mehr, 59 Prozent lebe unter der Armutsgrenze. "In diesem Dunkel" sei Bertha Cáceres Flores mit COPINH "Hoffnung und Licht und eine zentrale Stütze des Widerstandes".

Leuchtturm der Eine-Welt-Initiativen

In seinem Grußwort betonte Andreas Steppberger, der Oberbürgermeister der Stadt Eichstätt als Schirmherr der Aktion, wie wertvoll der Arbeitskreis für die Stadt Eichstätt sei. Ihn habe besonders der mögliche Schutz, der den Preisträgern durch eine solche Auszeichnung zuteil werden könne, beeindruckt. Der Präsident der Katholischen Universität Eichstätt, Prof. Dr. Richard Schenkt, sagte weiter die Unterstützung durch die Hochschule zu. Er zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der Preisträgerin, insbesondere der Bildungsarbeit, die der COPINH leiste, gefalle ihm, als Leiter einer solchen. Als Nordamerikaner freue er sich, auf diese Weise einen Nachbarn näher kennengelernt zu haben, fügte er augenzwinkernd hinzu. Gerhard Rott vom Referat Weltkirche als Vertreter des Bistums Eichstätt bedankte sich für das Engagement des Arbeitskreises. Er sei ein Leuchtturm innerhalb der sehr engagierten Arbeit vieler Eine-Welt-Initiativen im Bistum Eichstätt.

Seit 31 Jahren setzt sich der Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt für die Menschenrechte ein. Er verleiht einen hoch dotierten Preis. Der Preis wird von Studierenden und einigen Eichstätter Bürgern getragen. Dank der Hilfe von institutionellen und privaten Spendern konnten in den letzten Jahren je über 15.000 Euro an die Preisträger überreicht werden. 2011 waren es 18 310 Euro.

Autorin: Ulrike Schurr

 

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