Bericht: Mexiko tödlichstes Land der Welt für Umweltschützer
Mexiko ist das tödlichste Land für Umweltschützerinnen und Umweltschützer. In keinem anderen Land der Welt war es 2021 gefährlicher, sich für den Schutz von Natur und Klima einzusetzen als in der 129-Millionen-Einwohnernation, so ein jüngster Bericht der Nichtregierungsorganisation Global Witness. Von 200 Umweltaktivistinnen und Umweltaktivisten, die im vergangenen Jahr weltweit ermordet wurden, starben 54 in Mexiko, so der am 29. September 2022 veröffentlichte Bericht.
Mehr als drei Viertel der Morde fanden in Lateinamerika statt. Neben Mexiko wurde auch in Kolumbien, Brasilien und Nicaragua eine zweistellige Zahl von Todesopfern dokumentiert, informiert der Jahresbericht, der auf der Webseite der NGO mit Sitz in London veröffentlicht wurde. In Mexiko sei die Zahl der getöteten Aktivisten das dritte Jahr in Folge gestiegen, nachdem es im Jahr 2020 noch 30 Opfer waren. Die meisten der Verbrechen würden sich an Orten ereignen, die "weit von der Macht entfernt sind, und werden denjenigen zugefügt, die in vielerlei Hinsicht am wenigsten Macht haben".
Global Witness zufolge seien die Daten über Morde "wahrscheinlich eine Unterschätzung". Viele Morde würden nicht gemeldet, insbesondere "in ländlichen Gebieten und in bestimmten Ländern." Die Mordopfer sterben wegen ihres politischen Kampfs gegen Bergbau, Erdölförderung, Abholzung und bei Landstreitigkeiten. Immer wieder kommt es zu Auftragsmorden durch Regierungsakteure, Unternehmen und lokale Eliten, denen die Aktivistinnen und Aktivisten mit ihren Forderungen nach demokratischer Beteiligung und Schutz ihrer Lebensgrundlagen im Weg stehen. (bb)